Schäferlauf Bad Urach | Bildquelle: RTF.1

Bad Urach:

Vorfreude: Kommende Woche ist wieder Schäferlauf

Stand: 10.07.17 16:37 Uhr

Es gilt als eines der schönsten Heimatfeste im Ländle. Auf jeden Fall ist es eines der ältesten: der Uracher Schäferlauf. Ihn gibt es schon seit 1723. Bereits zum 143. Mal messen sich Schäferinnen und Schäfer im Wettlauf um die Krone - eingebettet in ein viertägiges Volksfest mit Musikkapellen, Trachtengruppen, Rummelplatz, Theater und Markthockete.


Es ist ein Fest der Superlative: Allein beim Großen Festumzug wirken mehr als zweitausend Menschen mit. Dazu kommen mehr als sechshundert Helferinnen und Helfer, die für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Am Schäferlaufsonntag, am 23. Juli, dauern die Feierlichkeiten mit Umzügen, Trachtentänzen und Brauchtumsveranstaltungen einen ganzen Tag. Schon jetzt ist die Vorfreude groß. Die Uracher lieben ihren Schäferlauf, der nur alle zwei Jahre stattfindet.  "Wenn man sieht, mit welcher Tradition die Uracher dieses Fest feiern, mit welcher Verbundenheit, das ist das ganz Besondere am Uracher Schäferlauf", sagte Bürgermeister Elmar Rebmann.
 
Der Schäferlauf startet bereits am Freitag, den 21. Juli mit dem Schäferlaufabend im Festzelt.  Gleichzeitig kommt in der Festhalle die Schäferlies' zur Aufführung. 
 
Am Samstag folgt schon früh am Morgen das Leistungshüten in Wittlingen. Schäfer und ihre Hunde müssen dabei eine fremde Schafherde durch einen Hindernis-Parcours führen.
 
Der Höhepunkt aber ist der Schäferlaufsonntag. Um 8.30 Uhr begibt sich der kleine Festumzug auf den Marktplatz.  Dort erfolgt die Übergabe von Zunftlade und Schäferfahne, die sonst im Uracher Rathaus aufbewahrt werden. Und außerdem der von vielen mit Spannung erwartete Tanz des Bürgermeisters mit einem Metzgermädchen.  "Da ist man natürlich etwas aufgeregt, ob der Bürgermeister-Walzer klappt, weil man weiß, viele Tausende Augenpaare auf die Füße schauen, ob der Bürgermeister den Walzer auch tanzen kann", gesteht Bürgermeister Elmar Rebmann.
 
Um 10 Uhr folgt der ökumenische Festgottesdienst in der Stiftskirche Sankt Amandus.  Danach zieht sich um 11 Uhr der Festumzug durch die Stadt: Mehr als achtzig Gruppen mit mehr als zweitausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern.  Mehr als vierzig Wagen, von denen – auch das eine Besonderheit beim Schäferlauf – kein einziger motorisiert ist. Sie werden von Pferdegespannen gezogen. 
 
Hinzu kommen zwanzig Trachtengruppen und rund ebensoviele Musikkapellen. Zu sehen gibt es das ganze allerdings nur für diejenigen, die einen Festbendel haben. Fünf Euro kostet er – ein Beitrag zu den Unkosten der Stadt. Die Ausgaben belaufen sich auf rund 200.000 Euro.  "Wir nehmen zwar ca. 100.000 Euro ein, aber nichtsdestotrotz: Wir wollen auch, dass jeder, der den Schäferlauf erleben kann, bereit ist, seine 5 Euro zu zahlen", so Rebmann. Deswegen gäbe es auch schärfere Kontrollen.
 
Im Eintrittspreis enthalten: Das Programm in der Zittelstadt. Ab 11:45 Uhr zieht hier der Festumzug ein.  Und dann folgen die Tänze der Kreisreiterpaare  und das Wassertragen. Nachwuchsprobleme gibt es bei den Trachtengruppen keine. "In Urach ist es einfach auch cool, eine Tracht zu tragen", so Bürgermeister Rebmann.


Anders sieht es beim eigentlichen Schäferlauf aus. Derzeit gibt es nur drei junge Menschen, die in ganz Baden-Württemberg das Schäferhandwerk erlernen. Dennoch sind auch dieses Jahr wieder genügend Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Läufe zusammengekommen.  Mit dem Schäferreigen zu Ehren des neuen Schäferkönigspaares endet das Programm in der Zittelstadt. 
 
Doch der Schäferlauf ist damit noch lange nicht zu Ende. Am Montag folgt der Abend der Bad Uracher Bürger und Betriebe, und mit einem Brillantfeuerwerk nach Einbruch der Dunkelheit endet dann das Fest.

WERBUNG:



Seitenanzeige: