Polizeieinsatz | Bildquelle: pixelio.de - Erwin Lorenzen Foto: pixelio.de - Erwin Lorenzen

Schanzenviertel Hamburg:

Supermärkte geplündert, Feuer, Polizisten verletzt - Krawall bei G20-Gipfel

Stand: 08.07.17 10:43 Uhr

Eine Nacht voll Krawall liegt hinter Hamburg: Mehrere hundert Täter plünderten Supermärkte und zündeten Geschäfte und Autos an, Polizisten wurden mit Steinen beworfen. Einige Polizisten wurden zum Teil schwer verletzt. Längst haben sich die Ausschreitungen weit von einer vernünftigen Kritik am G20-Gipfel entfernt.

Wegen der anhaltenden Krawallen ist die Polizei mit einem großen Aufgebot an Spezialeinsatzkräften im Bereich des Schanzenviertels gegen militante Personen vorgegangen. Sie hatten zum Teil Steine und Flaschen geworfen und mit Zwillen gegen die Einsatzkräfte geschossen. Eine unbekannte Anzahl von Personen flüchtete und konnte anschließend auf den Dächern einiger Häuser entdeckt werden. Die Personen waren mit Molotowcocktails und Eisenstangen bewaffnet.

Die Einsatzkräfte wurden massiv mit Wurfgegenständen angegriffen. Ein Beamter erlitt dabei einen Unterschenkelbruch. Die Scheiben eines Supermarkts, eines Drogeriemarkts, einer Bank, eines Backshops sowie diverser Modegeschäfte wurden eingeschlagen. Es kam zu Plünderungen, teilweise wurden Molotowcocktails und Gasflaschen in die geplünderten Läden geworfen.

Supermarkt geplündert und angezündet

Im weiteren Verlauf kam es trotz des Polizeieinsatzes immer wieder zu Sachbeschädigungen an Geschäften und Fahrzeugen. In der Altonaer Straße plünderten etwa 500 Täter einen Supermarkt und zündeten diesen im Anschluss an.

Während des Einsatzes im Schanzenviertel waren die Einsatzkräfte dauerhaft gewalttätigen Angriffen ausgesetzt. Die Räummaßnahmen wurden mit Zwangsmitteln durchgesetzt. Nachdem die Polizeikräfte vorgerückt waren, zogen sich die Personen in kleinen Gruppen zurück. In einem Haus kam es zu 13 Festnahmen.

250 Demonstranten errichteten Barrikaden. Hierzu benutzen die Täter diverse Gegenstände wie Mülleimer, Fahrräder und Verkehrsschilder. Außerdem wurden mehrere Autos im Umfeld in Brand gesetzt.

Am Abend war auch auf der Reeperbahn die Versammlung "Revolutionäre Anti-G20-Demo, G20 entern - Kapitalismus versenken!" Etwa 1000 Personen beteiligten sich. In der Versammlung wurden u.a. Transparente mit dem Tenor: "G20 Entern! Krieg und Krise haben System" gezeigt. Über den Lautsprecherwagen wurde "Ganz Hamburg hasst die Polizei" skandiert. Teilnehmer waren zeitweise vermummt.

Gegen 23:02 Uhr wurde die ansonsten friedlich verlaufende Versammlung für beendet erklärt, da der Anmelder nicht mehr vor Ort war.

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