Flüchtlinge beim Sprachkurs | Bildquelle: RTF.1

Stuttgart:

Flüchtlinge gegen Pfleger-Mangel? Diese sollen im Gegenzug gesicherten Aufenthalt bekommen

Stand: 16.03.17 10:17 Uhr

Den Pflegeinstitutionen gehen immer mehr die Pfleger aus - dabei wird die Pflege immer wichtiger: Im Zuge des demografischen Wandels der Gesellschaft werden immer mehr Menschen immer Älter und gebrechlicher. Aus Sicht des baden-württembergischen Sozialministers Manfred Lucha könnten Flüchtlinge ein Teil der Lösung sein: Im Gegenzug erhielten diese einen gesicherten Aufenthaltsstatus.


In Deutschland steigt die Zahl der Pflegebedürftigen. Dem Statistischen Bundesamt zu Folge waren Ende 2015 bereits 2,86 Millionen Menschen betroffen – 8,9 Prozent mehr als noch 2013. Rund ein Viertel davon, rund 783.000, wurden in Pflegeheimen betreut. Zahlen, die durch die permanent steigende Lebenserwartung, die mit zunehmender Gebrechlichkeit einhergeht, auch in Zukunft rasant ansteigen. Den Heimen gehen aber Bereits jetzt die Pfleger aus. Nach Vorstellung des baden-württembergischen

Sozialministers Manfred Lucha, Grüne, könnten hier entsprechend ausgebildete Flüchtlinge ein Teil der Lösung sein: Flüchtlinge, die eine Ausbildung in einem Pflegehelferberuf machen, sollen, im Gegenzug, einen sicheren Aufenthaltsstatus bekommen.

Es herrsche bekanntermaßen "ein extremer Mangel" in der Pflege, so Lucha. Und da "die Menschen im Moment ja hier sind, wollen wir die Ressourcen ausnützen". Dazu komme: man habe in Baden-Württemberg bereits sehr gute Erfahren mit Flüchtlingen in Pflegeberufen gemacht.

Für entsprechend interessierte Bewerber könnte dies dann konkret so aussehen: Während ihrer Ausbildung und einer anschließenden Tätigkeit von rund 2 Jahren sollen diese dann nicht abgeschoben werden können.  Gleiche gesetzliche Regelungen gibt es bereits für andere qualifizierte Ausbildungsberufe. Dort gilt das Prinzip "3 + 2": 3 Jahre Ausbildung, dann 2 Jahre Arbeit in einem entsprechenden Job. In dieser Zeit werden die Abschiebebedrohten  geduldet.

Der Vorschlag soll auf der am Donnerstag beginnenden Integrationsministerkonferenz in Friedrichshafen diskutiert werden. Im Grundsatz habe man sich aber bereits im Vorfeld auf entsprechende Regelungen geeinigt. Geklärt werden müsse demnach noch, wie lange diese geduldeten Flüchtlinge insgesamt in ihrem Beruf arbeiten dürften

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