Hausarzt bei der Blutdruckmessung | Bildquelle: pixelio.de - Philipp Flury Foto: pixelio.de - Philipp Flury

"Abiturnote alleine reicht nicht":

Bundesärztekammer will neue Auswahlkriterien für Medizinstudium

Stand: 01.03.17 08:35 Uhr

Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Frank Ulrich Montgomery, hat seine Forderung nach neuen Auswahlkriterien für das Medizinstudium bekräftigt. "Die Abiturnote alleine reicht nicht. Wir brauchen nicht nur im akademischen Bereich gute Ärzte, sondern auch junge Leute, die bereit sind, als Allgemeinmediziner auf dem Land anzufangen", sagte er der Märkischen Oderzeitung. Mit Blick auf die Beratungen von Bund und Ländern über einen "Masterplan Medizinstudium 2020" mahnte der BÄK-Präsident zur Eile.

„Selbst wenn wir das alles heute ändern, kommen die jungen Ärzte erst nach 15 Jahren in der niedergelassenen Praxis an. So lange dauern Studium und Facharztausbildung." Hinzu komme, dass der Bedarf an Ärztinnen und Ärzten in Zukunft weiter steigen werde.

Neben der Förderung des ärztlichen Nachwuchses müssen nach Einschätzung Montgomerys auch die Versorgungsstrukturen angepasst werden. In kleineren Orten gebe es heute weder eine Schule noch eine Post oder ein Schwimmbad. „Wir müssen den Bürgern klar sagen: Den Kinder- und Augenarzt und den Gynäkologen kann es in Zukunft daher auch nicht mehr überall geben. Wir müssen die Menschen zum Arzt bringen und nicht mehr umgekehrt."

Positiv bewertet der BÄK-Präsident die Berufsperspektiven für angehende Mediziner. Arzt sei nach wie vor einer der schönsten und sichersten Berufe. „Ich kann ein Medizinstudium nur empfehlen."

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