Staatsanwaltschaft Hechingen | Bildquelle: RTF.1

Erniedrigung, Nötigung:

Sadistische Rituale in Bundeswehr-Kaserne in Pfullendorf - Staatsanwaltschaft Hechingen ermittelt

Stand: 28.01.17 09:41 Uhr

Ein Skandal um sexuelle Nötigung und erniedrigende Ausbildungspraktiken in einer Kaserne in Pfullendorf in Baden-Württemberg erschüttert die Bundeswehr. In der Staufer-Kaserne sollen angehende Soldaten sadistischen Ritualen ausgesetzt gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft Hechingen ermittelt.

Bei sieben Mannschaftssoldaten soll bereits die Entlassung angeordnet worden sein, nachdem sich Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen eingeschaltet hatte. Ein weiblicher Leutnant hatte den Fall im Herbst 2016 laut Spiegel-Bericht ins Rollen gebracht.

Die Frau berichtete demnach unter anderem, männliche wie weibliche Rekruten hätten sich bei der Ausbildung für Kampfsanitäter Tampons in den After einführen müssen. Dies sei fotografiert worden. Die Soldatin berichtete auch von weiteren "unfassbaren Szenen".

Zu den Erniedrigungsritualen unter den Mannschaftssoldaten in Pfullendorf habe gehört, sich gegenseitig zu fesseln, stundenlang so zu verharren und mit Wasser abgespritzt zu werden. 


Artikel: Heer zieht Konsequenzen aus erniedrigenden Ausbildungspraktiken in Pfullendorf


„Die Vorgänge im Ausbildungszentrum Spezielle Operationen sind nicht zu tolerieren. Es widerspricht wofür wir stehen! Verstöße gegen die Innere Führung werden im Heer nicht geduldet und mit aller Konsequenz geahndet!", erklärte der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Jörg Vollmer.

Der Generalinspekteur habe in Abstimmung mit der Bundesverteidigungsministerin angeordnet, die erforderlichen organisatorischen und personellen Konsequenzen in der betroffenen Dienststelle in Pfullendorf "unverzüglich und mit aller gebotenen Konsequenz zu ziehen".

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