Sigmar Gabriel | Bildquelle: RTF.1

Berlin:

SPD-Chef Sigmar Gabriel verzichtet laut Medienberichten auf Kanzlerkandidatur

Stand: 24.01.17 15:46 Uhr

SPD-Chef Sigmar Gabriel will offenbar nicht als Kanzlerkandidat seiner Partei bei der Bundestagswahl antreten. Das berichten Die Zeit und der Stern. Gabriel gebe sogar den SPD-Parteivorsitz ab, heißt es. Er wolle den ehemaligen Präsidenten des EU-Parlaments, Martin Schulz, zur Kanzlerkandidatur auffordern. Diesem werden Ambitionen nachgesagt.

Sigmar Gabriel sehe seine Zukunft im Auswärtigen Amt, so der Bericht. Der Vizekanzler will die Entscheidung demnach heute Abend der engsten Parteiführung mitteilen.

SPD-Vorsitzender und Vizekanzler Sigmar Gabriel steht also offenbar für eine Kanzlerkandidatur zur Bundestagswahl 2017 nicht zur Verfügung. Dies berichtet neben der Zeit auch das Magazin stern in seiner nächsten Ausgabe, die bereits am kommenden Mittwoch, 25. Januar, im Handel erhältlich ist. Auf die Frage, warum er nicht gegen Kanzlerin Angela Merkel antreten werde, antwortet Gabriel in einem Exklusiv-Gespräch mit dem stern: "Wenn ich jetzt anträte, würde ich scheitern und mit mir die SPD."

Nach seinem Verzicht schlägt Gabriel im stern den früheren Präsidenten des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, als SPD-Kanzlerkandidaten vor. Schulz, so Gabriel gegenüber dem stern, habe "die eindeutig besseren Wahlchancen".

Mit dem Verzicht auf die Kanzlerkandidatur kündigt Gabriel zugleich im stern an, er stelle auch sein Amt als Parteivorsitzender zur Verfügung. Als seinen Nachfolger schlägt er auch hierfür Martin Schulz vor. Stattdessen wird Gabriel das Amt des Außenministers von Frank-Walter Steinmeier übernehmen, dem designierten Bundespräsidenten.

Gabriels Entscheidung über die Kanzlerkandidatur war seit Wochen mit Spannung erwartet worden. Allgemein gingen politische Beobachter davon aus, dass der SPD-Vorsitzende seine Partei als Bewerber um die Kanzlerschaft in den Bundestagswahlkampf 2017 führen werde.

Am 29. Januar wird der SPD-Parteivorstand den Kanzlerkandidaten nominieren. In einer öffentlichen Veranstaltung im Willy-Brandt-Haus wird der Kanzlerkandidat um 13 Uhr die SPD-Pläne "für ein gerechteres Deutschland" präsentieren.

Die Nominierung findet im Rahmen der Jahresauftaktklausur der SPD-Spitze am 29. und 30. Januar statt. An der Klausurtagung nehmen neben der Parteispitze auch die sozialdemokratischen Bundesministerinnen und -minister, Ministerpräsidentinnen und -präsidenten sowie der geschäftsführende Vorstand der SPD-Bundestagsfraktion teil.

Die Bundestagswahl ist am 24. September 2017.

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