Schüler im Unterricht | Bildquelle: RTF.1

Stuttgart:

Immer schlechter: Baden-Württembergische Schüler sacken im Kernfach Deutsch kräftig ab

Stand: 17.11.16 17:29 Uhr

Es sind Zahlen, die für Erschrecken gesorgt haben: Einst haben die Schüler im Land beim Thema Rechtschreibung, Lesen und Zuhören deutschlandweite Spitzenplätze belegt. Einer aktuellen bundesweiten Vergleichsstudie zu Folge sind sie jetzt aber im Vergleich zu ihren bundesweiten Altersgenossen jetzt dramatisch abgesackt. Das Fach Deutsch gilt als wichtige Kernkompetenz für erfolgreiches Lernen und Verstehen. Aus Sicht des Landesvorsitzenden des Lehrerverbands Bildung und Erziehung (VBE) Gerhard gibt es dafür vor allem zwei Gründe.


Einst waren sie bundesweit Spitze im Fach Deutsch und dessen Teildisziplinen Lesen, Schreiben, Verstehen. Die neue bundesweite IQB-Vergleichsstudie Studie aber zeigt: Seit 2011 sind baden-württembergische Schüler der neunten Klasse dramatisch abgesackt: Beim Rechtschreiben von Platz 2 auf Platz 10; beim Lesen von 3 auf 13; beim Verstehen Kompetenz für alles andere-. Die Ergebnisse hatten nach 5 Jahren grün-roter Umgestaltungspolitik zum Koalitionskrach geführt. In der Folge hatten die neue Kultusministerin Susanne Eisenmann, CDU, und Ministerpräsident Winfried Kretschmann unisono die Einsetzung einer unabhängigen Expertenkommission angekündigt.

Ministerin Eisenmann hat angekündigt, dass "Schluss sein wird mit dem Schreiben nach Hören". Stattdessen soll wieder von Anfang an darauf geachtet werden, "dass es regelkonform wird". Schreiben nach hören habe "natürlich seinen Reiz gehabt, weil die Kinder sehr schnell ins schreiben kamen. Aus Sicht der Bildungsexperten und weiterführenden Schulen wird jetzt aber klar.: Das spätere Umstellen auf richtiges Schreiben ist schwer.

Die Ergebnisse hatten zu grün-schwarzem Streit geführt. Aus Sicht von Unionspolitikern: Ergebnis einer 5jährigen experimentellen und  gleichmacherischen grün-roten Bildungspolitik. Brandt sieht es differenzierter:Die Schulen hätten zu viele Umwälzungen stemmen müssen: Wegfall der verpflichtenden Grundschulempfehlung; neue Bildungsabschlüsse, wie den Realschulabschluss an Hauptschulen; ausdünnende Werkrealschulen; immer mehr Beratungsgespräche. So sei eins zum andern gekommen.Grade für die individuelle Förderung von Schülern und die Analyse des Unterrichts, Kontinuität und Ruhe im Unterricht sei dadurch keine Zeit mehr gewesen.

Ein Beweis für das Nichtfunktionieren der Reformen ist dies auch Sicht Brands aber nicht: Es gehe um anderes:dass man genügend Lehrerstellen bekomme. Man habe eine Mangelversorgung. Die Ministerin habe dies auch deutlich zum Ausdruck gebracht. Nicht einmal den Pflichtunterricht könne  man abdecken. Dabei spreche man nicht von AGs, sondern von Mathematik, Deutsch und Erdkunde im Pflichtbereich.

Bedingung für einen Erfolg sei, dass das mehrgliedrige neue Schulsystem auch mit den dafür notwendigen Lehrern versorgt werde. Bei rückläufigen Schülerzahlen gebe es durch Grün-Rot mit de neuen Gemeinschaftsschule jetzt 4 statt 3 Schularten. Die Gemeinschaftsschule sei "per se nicht schlecht" –
Personal gebe es aber nur für drei.

Indessen hat der grüne Landesvorsitzende Hildenbrand die Union eindringlich vor Rückabwicklungsphantasien gewarnt.

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