Kartoffelfest | Bildquelle: RTF.1

St. Johann:

Zwanzigstes Kartoffelfest feiert regionale Produkte

Stand: 07.09.16 16:09 Uhr

Der letzte Mittwoch der Schulferien: Seit nunmehr zwanzig Jahren ist das Kartoffelfest auf dem Gestütshof Sankt Johann ein fester Bestandteil des Terminkalenders der Region. Ursprünglich hatte das Landwirtschaftsamt in Münsingen das Fest als Informationstag eingerichtet, um Verbrauchern regionale Produkte näher zu bringen. Mittlerweile sind diese ein Selbstläufer, und Regionalmärkte schießen wie Pilze aus dem Boden. Doch die Bewegung, das sagt auch Landwirtschaftsminister Peter Hauk, sei von Sankt Johann aus gegangen. Auch am heutigen Mittwoch war kulinarisches Kartoffelfest auf dem Gestütshof.


Kartoffeln in allen Formen. Sowohl im rohen Zustand, als auch gekocht an den Ständen der Biosphären-Gastgeber. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher von Nah und Fern ließen es sich nicht nehmen, Gerichte mit der tollen Knolle zu verspeisen.

Doch längst geht es beim Kartoffelfest nicht nur um Kartoffeln. Die Produkte der regionalen Landwirtschaft – egal ob zum Essen oder zum Trinken – stehen im Mittelpunkt eines Bauernmarkts auf dem Fest. Das Kartoffelfest liegt im Trend – und hat ihn vielleicht sogar mit ausgelöst. Sagt zumindest Landwirtschaftsminister Peter Hauk, der im Gespräch mit Supermarkt-Betreibern Erstaunliches festgestellt hat.

"Die Käufer sind bei regionalen Produkten nicht so preissensibel wie bei sogenannter weißer Ware", so Hauk. Da spielt nicht Cent und Euro der letzte Kick beim Kauf, sondern der letzte Kick ist: Kommt das Produkt aus der Region?
 
Emotionalität, das spiele bei regionalen Produkten eine große Rolle, so Hauk. Verbraucher kaufen lieber Produkte, bei denen sie die Landschaft kennen, in denen sie wachsen – und bei denen sie vielleicht auch die Erzeuger persönlich kennen.  "Von den Automobilunternehmen kann man was lernen", so Hauk. "Die verkaufen auch zum Teil über Emotionen, nicht nur über rationale Themen. Und ich glaube, das ist auch sinnvoll. Hinter jedem Produkt stecken Geschichten, hinter jeder Verarbeitung stecken Geschichten, und das muss man ein Stück weit rüberbringen. "
 
Längst sind regionale Produkte also ein Selbstläufer. Das eigentliche Ziel des Kartoffelfests ist also längst erreicht. Dafür, so Landrat Thomas Reumann, habe das Fest auch längst eine weitere Funktion erhalten.  "Das Kartoffelfest ist längst ein fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders. Viele nehmen noch extra Urlaub, um hierher zu kommen. Von daher glaube ich ist es ein wichtiger Bestandteil der Identität, man kommt gerne hierher, trifft sich",  und letztendlich, so Reumann, treffe das Kartoffelfest die schwäbische Seele sehr gut. Hier mag auch der Schlüssel zum Erfolg des Festes liegen.  Erst das Schaffen, dann das Beisammensein bei Speis und Trank "Genau das ist die schwäbische Seele, und das wird hier gelebt", so Reumann.
 
Essen, trinken, Musik, Leute treffen, dazu regionale Produkte, die Heimat feiern – das Kartoffelfest ist zu einer schwäbischen Erfolgsgeschichte geworden. Aus dem Veranstaltungskalender ist es nicht mehr wegzudenken.

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