Tübingen:
An Wurst erstickt: Verdacht auf fahrlässige Tötung in Altenheim
Stand: 15.07.16 10:04 Uhr
Wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung hat die Staatsanwaltschaft Tübingen und die Kriminalpolizeidirektion Esslingen Ermittlungen gegen die Leitung eines Tübinger Pflegeheims aufgenommen, nachdem eine 78-jährige Heimbewohnerin nach dem Verzehr eines Wurststücks am Donnerstagabend verstorben ist.
Die 78-Jährige hat gegen 17.00 Uhr auf einem Sommerfest des Heimes einen Erstickungsanfall erlitten, nachdem sie ein Wurststück verzehrt hatte. Der 47-jährige Heimleiter sowie eine 56 Jahre alte Pflegeleiterin versuchten sofort das verschluckte Teil zu lösen, was teilweise gelang. Als die Frau weiterhin unter Atemnot litt, wurde sie auf ihr Zimmer verbracht und ins Bett gelegt, wo sie schließlich verstarb. Eine sofortige Verständigung des Rettungsdienstes unterblieb.
Kurz vor 18.30 Uhr wurde die Polizei über den Vorfall in Kenntnis gesetzt. Eine Streife traf wenig später zusammen mit der alarmierten Notärztin im Heim ein. Diese konnte gegen 18.55 Uhr nur noch den Tod der Frau feststellen.
Die Staatanwaltschaft wird zur Klärung der genauen Todesumstände und strafrechtlichen Verantwortlichkeiten eine Obduktion veranlassen.
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