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Simbach am Inn:

Hochwasser fordert siebtes Todesopfer in Niederbayern - Viele freiwillige Helfer

Stand: 03.06.16 19:27 Uhr

Nach den verheerenden Fluten im Landkreis Rottal-Inn ist mittlerweile ein siebtes Todesopfer zu beklagen. Ein 72-jähriger Landkreisbewohner starb in einem Krankenhaus an den Folgen des Hochwassers. Unterdessen kommen viele Freiwillige aus dem Umland in die betroffenen Orte, insbesondere Simbach am Inn - leider aber auch Gaffer, die Einsatzkräfte behindern. Die Schäden sind immens. Wir zeigen sie im Video.


Am Freitag Mittag starb ein 72-jähriger Mann in einem Rottaler Krankenhaus. Der Mann war aus einem überfluteten Bach im ebenfalls stark betroffenen Triftern gerettet worden. Die traurige Bilanz somit: Sieben Todesopfer aufgrund des dramatischen Hochwassers. Vermisst wird aktuell niemand mehr.

In der Hochphase wurden der Polizei 44 Personen mit unbekanntem Aufenthalt gemeldet. Auch das seit gestern als vermisst gemeldete ältere Ehepaar, nach dem intensiv gesucht worden ist, konnte mittlerweile unversehrt ausfindig gemacht werden.

Ärgerlich und unverständlich ist es für die Polizei, dass Schaulustige die Arbeiten der Einsatzkräfte sowohl in Simbach am Inn, als auch in anderen Orten zum Teil massiv behindern. In Simbach am Inn musste deswegen sogar die Innbrücke aus Braunau in Richtung Simbach am Inn für Fußgänger gesperrt werden, nachdem dort eine größere Gruppe von Gaffern den Einsatzkräften sogar noch zusätzliche Probleme bereitete.

Plünderer wurden nicht mehr gesichtet, meldet die Polizei. Am Donnerstag hatte die Bundespolizei in Simbach am Inn zwei Plünderer festgenommen, die Wertgegenstände stehlen wollten. 

In den betroffenen Orten laufen die Aufräumarbeiten. Hausbewohner und Helfer sind vor allem damit beschäftigt, Schlamm aus den Häusern zu schippen und kaputte Möbel herauszuholen. Sie türmen sich auf großen Haufen vor den Häusern, in Simbach am Inn stehen weiterhin völlig demolierte Autos im Ort, dessen Zentrum das Bild eines Katastrophengebiets zeigt. Bei Geschäften in der Stadtmitte hat das Wasser die Schaufensterscheiben eingedrückt, die völlig verschmutze Ware muss auf den Müll. Restaurants, Büros, Wohnungen - alles was hier im Erdgeschoss war, ist kaputt. Häuser sind zum Teil schwer beschädigt.

Bürgermeister Schmid lobte die vielen freiwilligen Helfer für Ihr "schwere Arbeit", Betroffene betonen, dass es ohne diese Hilfe nicht ginge. Die Szenerie erinnert an das letzte große Hochwasser in Niederbayern 2013, als vor allem in Passau viele Freiwillige halfen. Im Gegensatz zu damals waren es nicht große Flüsse wie Donau und Inn angeschwollen, sondern kleine Bäche, die durch Starkregen zu reißenden Strömen wurden. Im kleinen Ort Untertürken bei Julbach riss das Wasser die Hälfte eines Wohnhauses mit, die 80-Jährige Bewohnerin wurde später tot im Bach gefunden. In Simbach am Inn starben in einem Haus Großmutter, Mutter und Tochter.

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