THW im Hochwasser | Bildquelle: THW (Archivbild)

Hochwasser:

Vier Tote und schwere Schäden bei Überflutungen in Niederbayern

Stand: 02.06.16 04:10 Uhr

Bei ihrem Hochwassereinsatz in Simbach am Inn in Niederbayern haben Feuerwehrleute am Mittwoch Abend drei Leichen gefunden. Nähere Umstände sind derzeit noch nicht bekannt. Tauchen bargen die Leichen aus einem Haus. In Julbach wurde eine eine tote Frau aus einem Bach geborgen. Sie hing über einen Baumstamm in einem Bach. Landrat Michael Fahmüller zeigte sich in einer ersten Reaktion auf diese Nachricht tief betroffen. "Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen" so der Landrat. In den betroffenen Gebieten der Landkreise Rottal-Inn und Passau wurde der Katastrophenzustand ausgerufen. In Simbach am Inn und Triftern saßen bis zum Abend Jugendliche in einer Schule fest.


Besonders schwer betroffen von den Überschwemmungen sind die Gemeindegebiete von Simbach am Inn, Triftern und Tann. Der anhaltende Regen der letzten Tage hatte kleinere Flüsse stark anschwellen lassen. Geröll wurde angeschwemmt, Autos wurden fortgespült, Personen flüchteten vor den Fluten auf die Dächer.

Die Verkehrsteilnehmer werden gebeten, die betroffenen Bereiche im Landkreis Rottal-Inn weiträumig zu umfahren und wenn möglich zu meiden.Der Landrat des Landkreises Rottal-Inn, Michael Fahmüller, hat wegen schwerer Überschwemmungen im südlichen Landkreis Rottal-Inn den Katastrophenzustand ausgerufen. Einsatzkräfte von Feuerwehren, Rettungs- und Hilfsdiensten aus dem gesamten Landkreis wurden in Pfarrkirchen zusammengezogen und von hier aus zu den Einsatzorten im Katastrophengebiet geleitet. Das THW hat rund 70 Helferinnen und Helfer aus fünf Ortsverbänden vor Ort, weitere sind nachalarmiert.

Derzeit sind im Überschwemmungsgebiet rund 650 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, BRK und THW im Einsatz. Landrat Michael Fahmüller appellierte an alle Bürgerinnen und Bürger, Ruhe zu bewahren und wenn möglich ihre Häuser nicht zu verlassen. Außerdem stellte er klar, dass man gegen Gaffer und Katastrophentouristen konsequent mit den möglichen juristischen Mitteln vorgehen werde.

Das Staatliche Schulamt im Landkreis Rottal-Inn hat bereits eine Liste von Schulen, die am  Donnerstag geschlossen sind, an die Medien ausgegeben. Inzwischen aber scheint sich die Lage etwas zu entspannen.

Schüler bei Bootsfahrt überrascht

Kinder einer schwäbischen 7. Realschulklasse wurden im Rahmen einer Bootsfahrt am Schwarzen Regen vom Unwetter überrascht. Ein Teil der Schüler mussten von einer kleinen Insel gerettet werden, zwei Mädchen wurden leicht verletzt. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften war an der Unfallstelle, unter anderem wurden mehrere Hubschrauber angefordert. Schließlich hatten die Ausflügler noch Glück im Unglück, die Bootsfahrt hätte weit schlimmere Folgen haben können.
Die Schüler der 7. Klasse (27 Schüler, 2 Lehrer und 1 Begleitperson) einer schwäbischen Realschule waren in einem Feriencamp untergebracht und hatten für heute einen Bootsausflug geplant. Mit 12 Booten fuhren sie auf dem Schwarzen Regen von Bettmannsäge in Richtung Stadt Regen. Dort wurden sie vom Unwetter überrascht, die Boote konnten nicht zusammen bleiben und trieben ungeordnet auf dem Wasser mit starker Strömung auseinander. Es brach teilweise Panik aus. Ein Teil der Gruppe (ca. 20 Personen) strandete auf einer kleinen Insel im Fluss, dem Rest gelang es, das Ufer zu erreichen.

Über Notruf alarmierten die „Gestrandeten" gegen 11.55 Uhr die Polizei. Umfangreiche Rettungsmaßnahmen liefen an, die Personen auf der Insel wurden durch die Wasserwacht gerettet und ans Ufer gebracht. Letztendlich erlitten zwei Schülerinnen „nur" leichte Verletzungen durch Schock bzw. Unterkühlung. Auch für die Einsatzkräfte war die Rettungsaktion nicht gerade einfach, denn die Bodenbeschaffenheit in diesem Bereich war aufgrund des langandauernden und heftigen Regens nicht gerade unproblematisch. Eine Anfahrt mit jeglichen Kraftfahrzeugen war in diesem Bereich unmöglich.

Nach deren Rettung wurde die Ausflugsgruppe unverzüglich in einen Gasthof in Schweinhütt gebracht und dort übergangsweise versorgt und betreut.

Im Einsatz waren mehrere Rettungshubschrauber, die Rettungshundestaffel, Bergwacht, Wasserwacht, zahlreiche Feuerwehren, Rettungsdienste und Polizeikräfte. Die Hubschrauber wurden zur Rettung selbst glücklicherweise gar nicht benötigt.

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