Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Seit Mai 2009 ist es eines von 15 von der UNESCO anerkannten deutschen Biosphärenreservaten. Beteiligt sind derzeit 29 Städte und Gemeinden aus zwei Regierungsbezirken und drei Landkreisen. Die Reservate sollen internatonale Modellregionen für den Erhalt jahrhunderte alter charakteristischer Kulturlandschaften und ihrer nachhaltigen Enkwicklung sein; und den Interessenausgleich zwischen Umweltschutz und Natur, Mensch und Wirtschaften sicherstellen – durch verschiedenen Schutz- und Wirtschaftszonen.
Als „Freiluftlabore" sollen sie dafür innovative Methoden;Landschaft und Natur sollen erhalten, die Wirtschaft nachhhalig und ressourcennutzend entwickelt werden. Das Biosphärengebiets Schwäbische Alb ist ein boomendes Erfolgsprojekt, in das jetzt immer mehr Gemeinden drängen. Durch Mittel- und Stellenknappheit stoße das projekt aus Sicht des Vorsitzenden des Biosphärengebiet Vereins Thomas Reumann jetzt aber an seine Grenzen ;trotzdem es sich längst zu einem regional ausstrahlenden Wirtschaftsfaktor und überregional bekannten Tourismus-Magneten entwickelt habe.
Konkret könne man zum Beispiel die Kooperation mit Unternehmen nicht im gewünschten Maße vorantreiben; die geforderte wirtschaftliche Nachhaltigkeit sei nicht befriedigend abgedeckt. Und auch bei der Begleitforschung des Projekts hapere es. Zudem könne man die Bürgerbeteiligung über realisierte Projektvorschläge nicht wie gewünscht unterstützen.
In negativer Weise global mit einem Alleinstellungsmerkmal unter den weltweiten Biosphärengebieten versehen, ist das auf der Schwäbischen Alb auch in einem anderen Punkt: Es ist das einzige, das keine hauptamtlichen Ranger hat.
Auf rund 730 000 Euro summieren sich die jährlichen Kosten für das Biosphärengebiet. Ein Drittel davon tragen die beteiligten Kommunen,70 Prozent das Land. Rund 200 000 Euro können derzeit an Fördermitteln eingeworben werden; aus Sicht Reumans zu wenig, um die Fortentwicklung zu stemmen. Vor allem, wenn man es mit dem fördertechnisch viel besser gewichteteten, viel kleineren und menschenleeren Nationalpark Nordschwarzwald vergleiche. Auf 15 Stellen muss man sich bescheiden – soviel, wie der Nationalpark allein im Verwaltungsbereich aufzuweisen hat. Reumann hofft jetzt auf organisatorische grün-schwarze Veränderungen. er hofft auf die Eintichtung einer ministeriellen Stabs- und Koordnierungsstelle.
Eine solche ministerielle Koordinierungsstelle - wie für den Nationalpark - hatte der Biosphärengebietsverein bereits vor den grün-schwarzen Koalitionsverhandlungen gefordert, um so das Potential an erreichbaren Fördermitteln besser auszuschöpfen; jetzt, so Reumann, warte man gespannt, ob Grün-Schwarz im Sinne der Bürger und der nachhaltigen Zukunft entscheide.
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