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Chirurg von Ärzte ohne Grenzen:

In Jemen droht Zusammenbruch der Medizinversorgung

Stand: 12.04.16 16:15 Uhr

Der für die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen tätige Chirurg Dr. Michael Winter sieht eine drastische Verschlechterung der humanitären Situation in Jemen. Durch die Wirtschaftsblockade habe die Mangel- und Unterernährung in dem Bürgerkriegsland deutlich zugenommen.

"Die medizinische Versorgung ist komplett zusammengebrochen", sagte der Arzt in einem Interview mit der Tageszeitung "neues deutschland". Winter war von Mitte Februar bis Mitte März in einem Krankenhaus in der im Süden von Jemen gelegenen Stadt Aden eingesetzt.

Aus Sicherheitsgründen durfte er die Einrichtung nicht verlassen. Gegenüber "nd" berichtete er von Anschlägen, Selbstmordattentaten und Attacken auf Militärposten, die sich während seines Einsatzes in der Stadt ereignet haben. "Besonders der Süden ist problematisch, weil dort die Arabische Koalition offensichtliche Schwierigkeiten damit hat, die Kontrolle zu behalten und sich deshalb islamistische Gruppen ausgebreitet haben."
Seine Hilfsorganisation sei zudem in anderen Teilen des Landes von Bombenabwürfen betroffen gewesen: "Es sind auch drei Ärzte ohne Grenzen-Krankenhäuser im Norden des Jemen getroffen worden."

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