Der Reutlinger Energie-Anbieter Fair Energie:Mit dem Ausbau der Fernwärmeversorgung für die Stadt setzt das städtische Unternehmen schon seit Jahren auf Nachhaltigkeit: Ein Blockheizkraftwerk nimmt dabei die bei der Stromerzeugung entstehende Energie auf. Gasturbinen wandeln diese dann in Wärme um. Die Stadt wird so nachaltig bei CO2-Ersparnis mit umweltfreundlicher Wärme versorgt.
Der Kurs des Unternehmens ist, was sich Vertreter einer Gemeinwohlökonomie zum Ziele setzen. Unter dieses Motto hatten die Veranstalter, der evangelische Prälat von Reutlingen, Christian Rose, und der Arbeitskreis Evangelischer Unternehmen in Deutschland e.V. die 12. Reutlinger Gespräche zwischen Wirtschaft und Kirche gestellt.
Klar, so Rose, dass es die Ökonomie und deren Antriebskräfte im Grundsatz brauche. Gewinn sei erforderlich. Denn "wer wollte sonst investieren und wer wollte davon leben konnen." Eine Ökonomie, die nur auf Geldgewinn ausgerichtet ist, sei aber widernatürlich.Das aber sei im moment oft der Fall. Die derzeitige ökonomische Realität führe zu einem massiven Ungleichgewicht. Die Wirtschaft sei auf ein gerechtes Gut verpflichtet, dass dem Gemeinewohl zuträglich sei. Denn Eigentum verpflichte.
Ganz dieser Meinung ist auch Antje von Dewitz, Geschäftsführerin des Tettnanger Outdoor-Ausstatters Vaude. "Wirtschaften zum Wohle aller" heiße: Verantwortung zu übernehmen, wo man handelt". Für Vaude gelte das beispielsweise bezüglich der weltweit produzierten Garne, Stoffe und Knöpfe.
Nachhaltigkeit bestimme bei Vaude den deutschen Standort. Man arbeite klimaneutral, messe Emissionen, Stom komme aus eigenen Solaranlagen. Für die rund 500 Mitarbeiter gäbe es Gesundheitsangebote, gerechte Löhne, Teilzeit und Frauen in Führungspositionen. Als Pächter des öffentlichen Freibads gebe man zudem der Kommune auch zurück.
Entsprechend denkt auch der Reutlinger Wirtschafts- und Reutlinger Finanzbürgermeister Alexander Kreher. Er sieht seine Kommune hier auf Kurs: Eine Stadt sei schon im Grundsatz "dem Gemeinwohl der Einwohner verpflichtet". Gleichzeitig aber müsse eine Stadt natürlich auch wirtschaftlich arbeiten.Dieses Spannungsgeflecht gelte etwa bei der Strom-, Wasser-, und Gasversorgung oder Abfallentsorgung und natürlich auch beim Öffentlichen Personennahverkehr. Zudem seien Kommunen auch Arbeitgeber und Auftragsgeber und Bauherren. Auch hier könne jede Kommune entsprechende Akzente setzen.
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