Winfried Kretschmann | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

"Lassen Sie sich nicht vergiften!" - Ministerpräsident Kretschmann zu AfD und anderen Themen

Stand: 07.03.16 15:21 Uhr

In sechs Tagen wird in Baden-Württemberg der Landtag und damit auch eine neue Regierung gewählt. Und das spiegelt sich auch in unserem Programm in den Tagen bis dahin wider. Zahlreiche Politiker werben um Ihre Stimme. Wir dürfen fast täglich Kandidatinnen und Kandidaten zum Besuch in unserer Redaktion begrüßen. Außerdem berichten wir intensivst von den politischen Geschehnissen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat am Freitag in der Reutlinger Stadthalle gesprochen.


Thema Nummer eins natürlich weiterhin die Flüchtlingspolitik. Hier stärkte Kretschmann Bundeskanzlerin Angela Merkel den Rücken und warnte vor einfachen Lösungen: "Es wird immer nach dem großen Plan gerufen", sagte Kretschmann. "Schauen Sie, wenn man Krisen planen könnte, gäbe es sie nicht. Sondern aus Krisen können Sie immer nur Schritt für Schritt raus kommen. Da können Sie jede Krise anschauen, die Sie wollen, das geht nun mal nicht anders. Deswegen können wir Ihnen nicht versprechen, Schalter drehen eins, zwei, drei und dann ist vorbei. "
 
In diesem Zusammenhang warnte der Ministerpräsident auch vor der AfD. Der Nationalismus, den diese Partei verspritzen würde, sei Gift.  "Lassen Sie sich nicht vergiften von solchen Parolen, so nett sie auch sein mögen mit dem Herrn Meurer, der ja immer den netten Familienvater und harmlosen Hochschulprofessor spielt", sagte Kretschmann. "Schauen Sie in deren Programm, dann sehen Sie, die treten da immer gerne als Biedermänner auf, aber das sind nichts als geistige Brandstifter, das muss man wirklich sehr deutlich sagen. "
 
Zu den grünen Wahlkampfthemen: Und hier sei die eigentliche große Herausforderung, Wirtschaft und Umweltschutz miteinander in Einklang zu bringen.  "Nur wenn man die industrielle Basis hat, die wir haben, kann man zeigen, dass wir den Weg der ökologischen Modernisierung der Wirtschaft nicht nur gehen müssen, sonst ruinieren wir unseren Planeten – der Kampf gegen den Klimawandel ist nämlich keine grüne Spielwiese, sondern die Herausforderung des 21. Jahrhundert – dass wir ihn nicht nur gehen müssen, sondern auch gehen können – und zwar mit Erfolg", sagte Kretschmann.
 
Zum Schluss Bildungspolitik. Hier sei mit der Gemeinschaftsschule viel erreicht. Das Gymnasium aber wolle man erhalten. Sonst würde das Privatschulen stärken und öffentliche Schulen schwächen.  "Dass wir noch alle in die selben Schulen gehen, das ist für den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft von überragender Bedeutung", sagte Kretschmann. "Und darum werden wir einen Teufel tun, an das Gymnasium ranzugehen. Das Gymnasium wird gestärkt und nicht geschleift, da kann die Junge Union mal plakatieren, was sie will."
 
Die Grünen hätten in den vergangenen Jahren ihre Arbeit sehr gut gemacht, so die zentrale Botschaft Kretschmanns. Jetzt gelte es, die Weichen für die Zukunft zu stellen.
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