Schulunterricht Inklusion | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Wahlcheck: Was denken die Landtagskandidaten - Thema 2: SCHULPOLITIK

Stand: 02.03.16 17:03 Uhr

Wir sind bei unserem Wahlcheck weiter im Wahlkreis 62 - Tübingen. Bei der zweiten Frage, die wir den Politikern der vier aktuell im Landtag vertretenen Parteien gestellt haben, geht es um die künftige Schulpolitik.


Die Schulpolitik hat die Menschen in Baden-Württemberg nach der Flüchtlingsfrage in den vergangenen Monaten wohl am meisten beschäftigt hat: Viele Fragen stehen im Raum: Soll es noch mehr Gemeinschaftsschulen geben – und plant Grün-Rot das Ende des Gymnasiums ? Oder wird das Gymnasium bei einem Regierungswechsel gestärkt? Werden die Hauptschulen möglicherweise ganz abgeschafft? Das sagen die Politiker aus Tübingen.

Dorothea Kliche-Behnke, SPD:

Wir haben uns da in den letzten fünf Jahren aus meiner Sicht auf den richtigen Weg gemacht, indem wir die Gemeinschaftsschule eingeführt haben und auch mehr in Ganztagsunterricht investiert haben. Und langfristig wird es aus meiner Sicht darauf hinauslaufen, dass wir ein Zwei-Säulenmodell haben: auf der einen Seite die Gemeinschaftsschulen und auf der anderen Seite die Gymnasien. Und da gehören natürlich die beruflichen Gymnasien, genauso wie die allgemeinbildenden Gymnasien dazu.

Dietmar Schöning, FDP:

Wir brauchen keine Rolle rückwärts, bei all den Fehlern, die Grün-Rot gemacht hat in den letzten fünf Jahren. Wir plädieren mit Nachdruck für einen Schulfrieden. Das Gymnasium muss seinen Stellenwert behalten. Kein Niveauverlust am Gymnasium – mit uns nicht. Die Realschule muss ihren eigenen Stellenwert behalten. Und natürlich darf es auch Gemeinschaftsschulen geben, mit einer besonderen Ausstattung wegen ihres Charakters als Ganztagsschule, als Inklusionsschule. Aber ohne eine darüber hinausgehende Privilegierung, fairer Wettbewerb zwischen den verschiedenen Schularten.

Daniel Lede-Abal, Bündnis 90 / Die Grünen:

Wir setzen uns dafür ein, dass der Ausbau der Gemeinschaftsschulen weiter fortgesetzt wird. Wir setzen weiter noch auf eine bessere individuelle Förderung der Kinder in allen Schularten. Das ist eine Sache, die wir auch konsequent fortführen müssen. Wir glauben auch, dass es wichtig ist, auch im vorschulischen Bereich, also im Kinderbetreuungsbereich diesen Bildungsgedanken aufzugreifen und fortzuführen und wollen deshalb eine Qualitätsverbesserung im Kindergartenbereich durchsetzen. Das halten wir für sehr sehr wichtig.

Klaus Tappeser, CDU:

Sie muss ent-ideologisiert werden. Die Schule ist seit vielen Jahren ein Experimentierfeld der Politik der Bildungspolitiker geworden. Die Schüler, die Schülerinnen, die Qualität, die Lehrkräfte müssen wieder in den Mittelpunkt gestellt werden. Wir müssen diese Frage, wie kriegen wir ein zweigliedriges Schulsystem hin, intensiv untersuchen. Es ist keine Möglichkeit: wir schaffen die Gemeinschaftsschulen ab oder wir schaffen die Hauptschulen ab. Das sind nicht die Fragen, die wir uns stellen. Sondern die Frage muss heißen: wie gehen wir kindgerecht, kindgemäß um? Und da spielen Dinge der Differenzierung, Dinge der Leistungsorientierung, da spielen Dinge eine Rolle, die sagen: der Mensch fängt nicht erst beim Abitur an. Hände weg von den Gymnasien, Hände weg von den Realschulen, Gemeinschaftsschulen vernünftig überprüfen und in ein gutes zweigliedriges Schulsystem, mit langen gemeinsamen Lernphasen überführen!

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