Logo AfD - Alternative für Deutschland | Bildquelle: RTF.1

Zoff:

AfD-Bundesvorsitzender nennt Rassenvergleich von thüringer Landeschef Höcke inakzeptabel

Stand: 14.12.15 19:38 Uhr

Die Partei AfD weist ihren thüringischen Landesvorsitzenden Björn Höcke in die Schranken und bezeichnet jüngste Äußerungen von ihm als inakzeptabel. Bei einer Veranstaltung zur Flüchtlingspolitik hatte Höcke unter anderem eine Lehre von unterschiedlichen Menschentypen propagiert.

Der AfD-Bundesvorsitzende Jörg Meuthen nennt es "falsch und unangemessen, dem französischen Front National (FN) zu seinem Wahlerfolg am vergangenen Sonntag zu gratulieren". Die französischen Regionalwahlen seien ein rein innerfranzösischer Vorgang und die Alternative für Deutschland unterhalte weder im Europäischen Parlament noch an anderer Stelle Beziehungen zum FN.

"Zweitens sind die jetzt bekannt gewordenen Äußerungen Höckes auf einem Vortrag des Instituts für Staatspolitik indiskutabel. Seine Ausführungen sind sachlich unsinnig, entbehren wissenschaftlicher Substanz und laden zu Fehldeutungen als rassistische Aussagen geradezu ein. Die Äußerungen sind eine inhaltliche wie politische Torheit", kritisiert der AfD-Bundesvorsitzende Meuthen.

Höcke hatte in einer Rede bei der Veranstaltung des Instituts für Staatspolitik die Menschen in Afrika und Europa zwei verschiedenen, von Biologen gebrauchten Reproduktionsstrategien zugeteilt, wie das ARD-Politmagazin Panorama berichtet hatte. Demnach herrsche in Afrika der "Ausbreitungstyp" vor, in Europa der "Platzhaltertyp". Mit diesen Begriffen bezeichnen Biologen normalerweise Unterschiede bei der Fortpflanzungsstrategie: Arten, die möglichst viele Nachkommen zeugen, damit wenigsten einige überleben, versus Arten, die wenige Jungen zur Welt bringen, um die sich die Eltern dann aber intensiv kümmern.

AfD-Bundeschef Meuthen mahnt: "Ich empfehle Björn Höcke dringend, in sich zu gehen und sich in seinen öffentlichen Auftritten künftig deutlich zu mäßigen. Seine Äußerungen sind dem Erscheinungsbild unserer Partei in der Öffentlichkeit alles andere als dienlich. Es schadet dem Ansehen unserer Partei, mit solchen Aussagen in Verbindung gebracht zu werden. Zugleich gefährdet es die nach dem Essener Parteitag im Juli zurückgewonnene Einheit der Partei. Beides kann und darf nicht in seinem noch in irgendeines anderen Parteimitglieds Interesse liegen und kann nicht immer weiter hingenommen werden."

WERBUNG:



Seitenanzeige: