„Weniger oder weniger starke Stürme in den mittleren Breiten, das klingt nach guten Nachrichten – jedoch nur auf den ersten Blick", sagt Forscher Jascha Lehmann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.
Die beobachteten Änderungen der Sturmaktivität stehen vermutlich im Zusammenhang mit anderen Änderungen in der atmosphärischen Dynamik, wie etwa dem Jetstream – einem Band starker Höhenwinde um die nördliche Hemisphäre.
In den mittleren Breiten der nördlichen Hemisphäre werden tägliche Wetterschwankungen maßgeblich durch die Sturmzentren über dem Atlantik und Pazifik beeinflusst. Dort entstehen Stürme und andere Wettersysteme, die dann ostwärts in Richtung der Kontinente wandern. Im Winter transportieren die Stürme vergleichsweise warme Ozeanluft zu den kälteren Kontinenten – und erwärmen diese. Im Sommer kehrt sich der Effekt um: die Winde bringen kühlere und feuchte Luft von den Ozeanen. Die Wissenschaftler zeigen, dass ein Ausbleiben solcher Winde länger andauernde Hitze- und Dürreperioden im Sommer und Kälteperioden im Winter begünstigt.
„In diesem Sommer gefährdete eine schwere Dürre die Getreideernte in China's nördlicher Kornkammer Liaoning, während Kalifornien unter einer nun über drei Jahre anhaltenden Dürre leidet", sagt Lehmann. Ausführliche Analysen von Satellitendaten zeigen, dass in diesen Regionen die Sturmaktivität während der feuchteren Jahreszeiten signifikant abgenommen hat. Insgesamt ist eine solche Abnahme im Sommer auf über 80 Prozent der Landfläche der mittleren Breiten zu verzeichnen. Änderungen der winterlichen Sturmaktivität sind von Region zu Region unterschiedlich, wobei eine wesentliche Abnahme über dem Osten der USA sowie in großen Teilen Europas und Asiens zu finden ist. Betroffen sind auch die Regionen um New York und Chicago, die in den letzten Jahren unter Rekord-Kältewellen zu leiden hatten.
Diese beobachteten Veränderungen der Sturmaktivität in den mittleren Breiten sind wahrscheinlich verbunden mit Veränderungen des Jetstreams und planetarer Wellen in der Atmosphäre. Dynamische Veränderungen wie diese begünstigen bestimmte Wettersituationen in verschiedenen Regionen. „Regionale Veränderungen sind meistens durch natürliche Schwankungen zu erklären, zusätzlich sehen wir jedoch eine ausgeprägte generelle Abschwächung der Aktivität von Sommerstürmen", sagt Ko-Autor Dim Coumou. „Dies zeigen auch Klima-Simulationen zukünftiger Emissionsszenarien. Dennoch sind die Daten noch nicht ausreichend um festzumachen, ob die Sturmaktivität sich durch den Klimawandel verändert – das werden wir weiter untersuchen."
Während die Sturmaktivität im Sommer im Mittel abnimmt, zeigen Simulationen eine Zunahme von starken Winterstürmen bei ungebremstem Klimawandel. Das könnte weitreichende Folgen für starke Regenfälle haben. Die stärksten Orkane und Taifune in den Tropen werden sich bei einer weiteren Erwärmung wahrscheinlich verstärken, denn sie werden von steigenden Temperaturen der Ozeanoberfläche angetrieben. In den mittleren Breiten ist der zentrale Auslöser hingegen der Temperaturunterschied zwischen dem warmen Äquator und der kalten Arktis; ein Unterschied der geringer wird, da sich die menschengemachte Erwärmung überproportional in der Arktis zeigt.
„Insgesamt zeigt unsere Studie wie sensibel die regionalen Wetterbedingungen auf Veränderungen der großen atmosphärischen Dynamiken reagieren", sagt Coumou. „Für die Menschen auf der Erde kann das ernstzunehmende Folgen haben."
Artikel: Lehmann, J., Coumou, D. (2015): The influence of mid-latitude storm tracks on hot, cold, dry and wet extremes. Nature Scientific Reports [DOI 10.1038/srep17491]
Sonntag, 13. Dezember 2015 | |
12:48 |
"Geschichte geschrieben" - Umweltministerin Hendricks zum Klimaschutzabkommen "Wir haben heute alle zusammen Geschichte geschrieben", meint Bundesumweltministerin Barbara Hendricks zum Klimaschutzabkommen von Paris. Zum Einen, weil es den Abschied von fossilen Energien bedeute, aber auch, weil Entwicklungsländer beim Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel unterstützt werden. [Weiterlesen]
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12:34 |
Die Kernpunkte im Weltklimavertrag im Überblick |
12:30 |
Klimaabkommen für Welthungerhilfe "Historischer Schritt, betroffene Länder brauchen Hilfe" Die Welthungerhilfe begrüßt ausdrücklich die in Paris erreichten Ergebnisse zum internationalen Klimaschutz. Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe bezeichnet die Einigung auf das Klimaabkommen als "historischen Schritt". Sie fordert die Staatengemeinschaft auf, die Hilfe für diejenigen ins Zentrum zu rücken, die von den unabwendbaren Folgen der Erderwärmung betroffen sind. "Der Klimawandel hat bereits unabwendbare Schäden verursacht", sagt Bärbel Diekmann. "Die Weltgemeinschaft steht nun in der Pflicht, den betroffenen Menschen in den ärmeren Ländern zu helfen, mit den Folgen zu leben. Paris ist nur der Anfang einer langen Reise." [Weiterlesen]
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Samstag, 12. Dezember 2015 | |
22:07 |
Weltklimaabkommen steht - Vertrag gegen Erderwärmung Die UN-Klimakonferenz COP21 hat den Stresstest bestanden. Nach harten letzten Verhandlungstagen und -nächten steht das erste für alle Staaten verbindliche Weltklimaabkommen, das auf das 1997 verabschiedete Kyoto-Protokoll folgen soll. Die Reaktionen sind überwiegend postiv, doch jetzt muss geliefert werden, meinen Umweltverbände. [Weiterlesen]
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18:22 |
Der Entwurf für das Klimaabkommen im Original |
15:36 |
BUND Naturschutz unzufrieden mit Entwurf für Klimaabkommen Das Paris-Abkommen zum Klimaschutz soll in den nächsten Stunden von der internationalen Staatengemeinschaft beschlossen werden, jedoch bringt es nach Auffassung des Vorsitzenden des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, die Welt bei der Abwendung der drohenden Klimakatastrophe nur wenig voran."Das Paris-Abkommen befreit die Welt nicht von ihrer Abhängigkeit von Kohle, Öl und Gas. Es liefert keine angemessenen Antworten auf die Klimakrise. Trotzdem: Nach Paris hat die Welt ein Instrument, das den Klimaschutz stärkt. Positiv ist, dass im Vertrag 1,5 Grad als maximal hinnehmbare Erderwärmung benannt werden. Dafür haben sich viele vom Klimawandel bedrohte Inselstaaten, aber auch die Bundesregierung und der BUND eingesetzt", sagte Weiger. [Weiterlesen]
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14:35 |
Entwurf für Klimaabkommen vorgelegt - CARE sieht "Hoffnungsstrahl" Falls die 196 Staaten den heute vorgelegten Entwurf für das Pariser Klima-Abkommen beschließen, haben sie einen Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel erreicht. Das Abkommen alleine wird die Welt jedoch nicht auf einen sichereren Weg bringen, so die internationale Hilfsorganisation CARE. "Das Klima-Abkommen von Paris ist ein Hoffnungsstrahl für die besonders betroffenen Länder dieser Welt und für die Menschen an vorderster Front des Klimawandels. Jetzt ist wichtig, dass die Regierungen auch liefern und ihre Versprechen einhalten. Der Kampf um eine klimasicherere Welt hat gerade erst begonnen", so CARE-Klimaexperte Sven Harmeling. [Weiterlesen]
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12:47 |
Entwurf für Klimaabkommen in Paris vorgestellt - Das sind die Kernpunkte Bei der UN-Klimakonferenz in Paris ist der Entwurf für ein Klimaabkommen vorgestellt worden. Frankreichs Präsident Hollande und UN-Generalsekretär Ban appellierten an die Teilnehmerländer, den Entwurf anzunehmen und zu ratifizieren. "Die ganze Welt schaut auf Sie", sagte Ban, Hollande meinte: Die ganze Arbeit dürfe nicht umsonst gewesen sein. [Weiterlesen]
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Freitag, 11. Dezember 2015 | |
17:40 |
UN-Klimagipfel: Tübinger Grünen-OB Boris Palmer zieht positive Bilanz Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer zieht eine positive Bilanz des Weltklimagipfels in Paris. [Weiterlesen]
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Sonntag, 29. November 2015 | |
16:59 |
Weltklimakonferenz COP21 soll Klimawandel begrenzen - Zwei Wochen Ringen um Regeln Am Montag beginnt in Paris der UN-Klimagipfel - Zwei Wochen Ringen um verbindliche Regeln: 195 Staaten wollen Maßnahmen beschließen, die den globalen Temperaturanstieg begrenzen. Es müsse gelingen, völkerrechtlich verbindliche Regeln zur Überprüfung nationaler Klimaschutzanstrengungen zu verabreden, betont Bundeskanzlerin Merkel. [Weiterlesen]
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16:43 |
Klimakonferenz startet - BUND Naturschutz fordert reichere Staaten zu größeren Anstrengungen auf Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) verlangt zum Start der Weltklimakonferenz in Paris am Montag von den Industriestaaten eine aktivere Rolle bei den Verhandlungen über einen neuen globalen Klimaschutzvertrag. Diese Staaten seien nicht nur für einen Großteil der aktuellen CO2-Emissionen verantwortlich, meint BUND-Vorsitzende Hubert Weiger, sondern auch für den größten Teil der in der Vergangenheit ausgestoßenen Klimagase. [Weiterlesen]
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Samstag, 28. November 2015 | |
16:31 |
Klimapolitik für EKD-Ratschef Bedford-Strohm "Flüchtlingspolitik der Zukunft" In einer internationalen Andachtsfeier vor Beginn der UN-Klimakonferenz in Paris hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, zur Zusammenarbeit im Kampf gegen die Klimaerwärmung aufgerufen. "Als Christinnen und Christen erkennen wir die Wunde der Ungerechtigkeit, die in unserem Zusammenleben klafft: Während einige viele Ressourcen unserer Erde verbrauchen,gehen andere leer aus", sagte Bedford-Strohm in der Pariser Basilika St. Denis. Die Ungerechtigkeit der gegenwärtigen Situation sei nicht zu übersehen. [Weiterlesen]
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13:15 |
Kanzlerin Merkel hofft auf verbindliche Verabredungen bei Weltklimakonferenz zur CO2-Reduktion Bundeskanzlerin Angela Merkel hofft, dass der Weltklimagipfel in Paris ein Abkommen zur CO2-Reduzierung mit einem regelmäßigen Überprüfungsmechanismus beschließt. Sehr viele Staaten hätten im Vorfeld des Gipfels eigene Reduktionsziele bei den CO2-Emissionen vorgeschlagen, erklärt Merkel in ihrem neuen Video-Podcast. Entwicklungsminister Gerd Müller zeigt sich deshalb optimistisch: "Wir werden viel weiter kommen bei dem Ziel, den Ausstoß von Kohlendioxid zu senken und die globale Erwärmung auf weniger auf weniger als zwei Grad Celsius zu begrenzen." [Weiterlesen]
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Donnerstag, 26. November 2015 | |
10:16 |
Forscher weisen dramatische Veränderung in den 1980er Jahren nach Ende der 1980er Jahre erlebte die Erde eine dramatische Klimaveränderung. Sie umfasste die Tiefen der Ozeane ebenso wie die obere Atmosphäre und reichte vom Nord- bis zum Südpol. Ausgelöst durch den Ausbruch des Vulkans El Chichón in Mexico 1982 und verstärkt durch menschliches Handeln folgte daraus die größte Temperaturverschiebung der letzten 1.000 Jahre. Erstmals nachgewiesen hat dies ein internationales Forscherteam um Prof. Philip C. Reid von der Plymouth University und der Sir Alister Hardy Foundation for Ocean Science (UK). [Weiterlesen]
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Mittwoch, 18. November 2015 | |
10:45 |
Meeresforscher warnt: Klimawandel vernichtet die Korallenriffe der Welt Vor dem Weltklimagipfel in Paris warnt der renommierte Ozeanforscher Ove Hoegh-Guldberg vor der weltweiten Vernichtung der Korallenriffe. Schon bei einem Anstieg der Durchschnittstemperaturen um 2 Grad Celsius "werden wir ein verbreitetes globales Korallensterben erleben", sagt der Korallenexperte, der für seine Forschungen bereits mehrfach ausgezeichnet wurde, im Interview mit der Wochenzeitung DIE ZEIT. "Geht die Erwärmung klar über 2 Grad hinaus, heißt es für das Great Barrier Reef und viele andere Warmwasser-Korallenriffe in der ganzen Welt: game over." [Weiterlesen]
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Mittwoch, 04. November 2015 | |
12:14 |
Ozeanversauerung: Das andere CO2-Problem - Gefahr für Ökosysteme: Klimaziel e & Treibhausgas-Reduktion nötig 04.11.2015. Ambitionierte Klimaziele und Treibhausgasreduktionen sind nötig, um die Zukunft unseres Planeten und des Ozeans zu sichern. Darauf weisen die Meereswissenschaftler Prof. Dr. Hans-Otto Pörtner (AWI) und Prof. Dr. Ulf Riebesell (GEOMAR) im Vorfeld der Pariser Weltklimakonferenz beim Klima-Frühstück des Deutschen Klima-Konsortiums (DKK) und des Konsortiums Deutsche Meeresforschung (KDM) hin. Erwärmung, Meeresspiegel-Anstieg und Ozeanversauerung bilden die größten Gefahren. Neben den tropischen Korallenriffen gelten die Meereisgebiete der Arktis als die verwundbarsten Ökosysteme. [Weiterlesen]
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Dienstag, 03. November 2015 | |
00:39 |
"Ewiges Eis ist nicht ewig" - Treibhausgase schuld? West-Antarktis könnte komplett schmelzen: 03.11.2015. Der riesige Eispanzer der westlichen Antarktis könnte vollständig verschwinden, wenn dort das vergleichsweise winzige Amundsen-Becken instabil würde, so haben Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung jetzt berechnet. Gelangt all dies Eis in den Ozean, steigt der Meeresspiegel um rund drei Meter. Einige vor wenigen Monaten veröffentlichte Studien deuten darauf hin, dass dieses Gebiet des Eiskontinents seine Stabilität bereits verloren habe - damit wäre das erste Element des Erdsystems tatsächlich gekippt. Die neue Veröffentlichung zeigt zum ersten Mal die Folgen einer solchen Entwicklung. Wenige Jahrzehnte Erwärmung des Ozeans können einen über Jahrhunderte und Jahrtausende andauernden Eisverlust auslösen, so die Computersimulationen. [Weiterlesen]
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Bewölkt 3 / 6° C Luftfeuchte: 89% |
Stark bewölkt 3 / 7° C Luftfeuchte: 89% |
Bewölkt 2 / 5° C Luftfeuchte: 95% |