Fassadenarbeiten | Bildquelle: pixabay

Reutlingen:

"Hagel ist wie Abwrackprämie"

Stand: 07.05.14 09:14 Uhr

Die Auftragsbücher sind voll, und das regionale Bauhandwerk ist noch das ganze Jahr über beschäftigt: Das Hagelunwetter vom 28. Juli 2013 hat Schäden hinterlassen, die immer noch zu sehen sind. Erst langsam kommt die Branche mit dem Abarbeiten der Aufträge nach. Grund sich darüber zu freuen sieht Kreishandwerksmeister Harald Herrmann aber nicht. Er befürchtet einen ähnlichen Effekt wie bei der Abwrackprämie.

Im Vorfeld der Messe "Handwerk im Zirkuszelt", die am Wochenende wieder seine Tore öffnet, verglich Herrmann den Hagel mit der Abwrackprämie in der KfZ-Branche: Diese hätte die Auftragsbücher kurzfristig gefüllt, danach sei aber das große Loch gekommen. So verhalte es sich auch mit der Hagelschädenbeseitigung. "Das waren vorgezogene Sanierungen", erklärte Herrmann. "Die waren von den Hausbesitzern für die nächsten zehn bis fünfzehn Jahren geplant, und jetzt ist alles sehr komprimiert auf einen Schlag saniert worden. Das heißt, dass wir nach der Behebung der Hagelschäden in der Auftragssituation einen Rückgang kriegen."

Hinzu komme: Die Aufträge, die eigentlich in der Region geblieben wären, seien an auswärtige Betriebe gegangen. "Das regionale Handwerk war überfordert mit der Situation", so Herrmann. "Also kamen Firmen von außen rein."

Auch wenn das Bauhandwerk noch bis zum Ende des Jahres vollauf beschäftigt sein werde, sei es aber kein Problem gewesen, Aussteller für die Messe "Handwerk im Zirkuszelt" zu bekommen. Denn schließlich hätten die Handwerksbetriebe erkannt, dass es auch noch eine Zeit nach der Hagelschädenbeseitigung gibt.

Einen Vorbericht zur Messe "Handwerk im Zirkuszelt" gibt es am Donnerstag auf RTF.1 - und danach in "Wirtschaft Neckar-Alb" äußert sich Kreishandwerksmeister Harald Herrmann zu den Nachwirkungen des Hagelsturms und zur Situation des Nachwuchses im Handwerk.
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