Boris Palmer im RTF.1-Interview | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Palmer fordert tabulose Diskussion um gesellschaftliche Auswirkungen der Flüchtlingszuströme

Stand: 24.10.15 21:38 Uhr

Boris Palmer fordert eine tabulose Diskussion um die gesellschaftlichen Auswirkungen der Zuwanderung. Gegenüber RTF.1 sagte der Tübinger OB: die Zeit für eine falsche Art von Rücksichtsnahme sei vorbei. Der Grünen-Politiker warnt eindringlich davor, dass ein Nicht-Ansprechen der Probleme rechte Parteien und radikale politische Kräfte stärke.


Palmer wies zudem Kritik von Seiten seiner Partei zurück, er sei ein Pessimist und Bescheidwisser – und spalte seine Partei. Gestern hatte Palmer Wirbel und einen innerparteilichen Sturm mit der Äußerung verursacht, zur Kontrolle des Flüchtlings-Zustroms brauche es eine strikte Kontrolle der EU-Aussen-Grenzen. Zuvor hatte Palmer bereits für bundesweiten Gesprächsstoff mit der gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel gerichtete Bemerkung gesorgt: „Wir schaffen das nicht".

Indessen hat Boris Palmer mittlerweile eine Äußerung gegenüber dem Schwäbischen Tagblatt und anderen Medien bedauert, die den Eindruck erweckten, er trete für einen "militärischen Schießbefehl" an den EU-Aussengrenzen ein. Vor allem diese Auslegung hatte in grünen Kreisen gestern für Wirbel und Empörung gesorgt.

Palmer wird vorgeworfen, "Allplaus von der falschen Seite" zu bekommen. So hatte unter anderem die AfD Palmer Unterstützung angeboten. Auch die CSU-Anbgeordnete Erkia steinbach hatte gelobt, dass bei Palmer ein "realistischer Pragnatismus über Ideologie" siege.

Mit wenig Freude in der Grünen Partei und ihrer Anhängerschaft waren bereits im Vorfeld ein gemeinschaftlicher Beitrag mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Spahn in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) unter dem Titel "Damit das Boot nicht kentert" angekommen. Darin warnen der Grüne und Spahn vor einem Scheitern der Flüchtlingspolitik. Sie fordern angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen einen "realtischen Blick" auf "unbequeme Wahrheiten" ein - und fordern, dass man von einer idelisierenden Betrachtungsweise zu einem Flüchtlingspragmatismus umsteuern müsse.

Palmer brachte in diesem Zusammenhang gegenüber RTF.1 auf eine möglicherweise unumgängliche Änderung des Grundrechts auf Asyl in die Diskussion. "Niemand werde die Augen davor verschließen können, dass wenn im kommenden Jahr plötzlich 10 Millionen vor der Tür stehen, man dieses in Erwägung ziehen müsse", so Palmer zu unseren Sendern RTF.1 und BWeins.

Palmer sprach sich zudem früh gegen die lange gehaltene Linie seiner Partei aus, auch die West-Balkan-Staaten zu sicheren Herkunftsstaaten zu erklären und politische Flüchtlinge in der Betrachtungsweise von solchen zu trennen, die ein besseres Leben suchten.Diese - so der Tenor - müssten dann auch konsequent rückgeführt werden, um "für die wirkllichen Flüchtlinge" Platz zu machen.

Mittlerweile ist Palmers grüne Partei in diesem Punkt ebenso auf dessen Linie gerückt, wie bei der Rückkehr zur vorwiegenden Versorgung von Flüchtlingen mit Sach- statt Geldleistungen.

Die Bundesregierung hat in Person des Kanzleramtsministers heute morgen ganz aktuell angekündigt, sich für den Aufbau einer europäischen Grenzsicherung mit einer entsprechenden Truppe einzusetzen. Brandneu ist die Aussage, dass es mit dem Koalitionspartner SPD eine grundsätzliche Einigung bei der Einrichtung umstrittener "Transitzonen" an der deutschen Grenzen gebe. Zudem kann laut Kanzleramtsminister Altmaier bereits ab morgen verschörft und schneller abgeschoben werden - so wie es beim sogenannten Asykompromiss for wenigen Tagen in Bundestag und Bundesrat vereinbar und verabschiedet wurde.

Damit sind einige der Kern-Forderungen Palmers mittlerweile politische Realität geworden.

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Donnerstag, 24. September 2015
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02:18 Flüchtlingskrise: EU will baldiges Ende der Grenzkontrollen
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01:39 EU bringt eine Milliarde Euro zur Versorgung syrischer Flüchtlinge auf - Druck auf unwillige Mitgliedsländer
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Mittwoch, 23. September 2015
18:05 Ringen um den richtigen Kurs und gemeinsames Zeichen: Landtag vom BW debattiert über Flüchtlingspolitik
Noch immer anschwellende Ströme an Flüchtlingen, zunehmende Unterbringungs-Probleme, komplett überforderte Kommunen, Tausende Ehrenamtliche im Einsatz, aber auch immer wieder fremdenfeindliche Anschläge auf Unterkünfte: Auf Antrag von CDU und SPD hat der baden-württembergische Landtag hat heute über die sich zuspitzende Situation rund um die Flüchtlings-Thematik debattiert. Rund 6 Monate vor der Landtagswahl ging es dabei um eine gemeinsame Linie jenseits von Polemik, aber auch darum ob und wie das Land diese Herausforderungen stemmen kann; aber auch darum, ob es eine Grenze der sozialen Belastbarkeit gibt. [Weiterlesen]
Dienstag, 22. September 2015
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Bundesbildungsministerin Johanna Wanka hat Flüchtlingen einen schnelleren Zugang zu deutschen Universitäten zugesagt. Im rbb-Inforadio sagte die CDU-Politikerin: "Ab dem 1. Januar dieses Jahres übernimmt der Bund die Bafög-Kosten für alle Studierenden zu 100 Prozent. Und dadurch werden beträchtliche Summen in den Ländern frei. Diese Gelder können zum Beispiel eingesetzt werden für den Ausbau von Hochschulen oder den Einsatz von mehr Personal." [Weiterlesen]
Montag, 21. September 2015
17:54 Keine Brandstiftung von außen: Polizei-Ermittler vermuten Nachlässigkeit als Brandursache in Rottenburger Flüchtlingsheim
Bei dem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft in Rottenburg-Ergenzingen vor rund 2 Wochen gibt es offenbar keine Hinweise mehr auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund und auf ein gelegtes Feuer von außen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Tübingen und dem Polizeipräsidium Reutlingen sind keine Spuren eines Brandbeschleunigers entdeckt worden. Auch ein technischer Defekt könne als Brandursache weitgehend ausgeschlossen werden. [Weiterlesen]
Sonntag, 20. September 2015
12:21 "Gefährliche Illusion": Palmer widerspricht Bundesfraktionschef Hofreiter/ keine grenzenlose Aufnahme von Flüchtlingen
Tübingens OB Boris Palmer, Grüne, hat auf seiner Facebook-seite offen der Darstellung des Vorsitzenden der Grünen Bundestagsfraktion, Hofreiter widersprochen, wonach die derzeitigen Unterbringungsprobleme und andere Schwierigkeiten beim Thema Flüchtlinge ausschließlich darauf zurück zuführen seien, dass die Bundesregierung es unterlassen habe, sich besser vorzubereiten. [Weiterlesen]

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