Porsche: PKW + Logo | Bildquelle: pixabay.de

Stuttgart:

Verfahren gegen ehemalige Porsche-Vorstände beginnt

Stand: 22.10.15 06:01 Uhr

Der ehemalige Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und der frühere Finanzvorstand der Sportwagenfirma müssen sich ab heute vor dem Landgericht Stuttgart wegen der gescheiterten Übernahmeschlacht um den Volkswagen-Konzern im Jahr 2008 verantworten. Dabei sollen sie den Kurs der VW-Aktien manipuliert haben, indem eine nicht korrekte Pressemitteilung verschickt wurde. Statt Volkswagen zu drei Vierteln zu übernehmen, wurde Porsche danach seinerseits Teil des VW-Konzerns.

Porsche hatte laut Staatsanwaltschaft Stuttgart zwischen dem 10.03. und 02.10.2008 in mindestens fünf öffentlichen Erklärungen eine bereits bestehende Absicht zur Aufstockung seiner Beteiligung an der Volkswagen AG auf 75 Prozent dementiert. Die ehemaligen Vorstände hatten nach Auffassung der Staatsanwaltschaft jedoch spätestens im Februar 2008 die Absicht gefasst, die Beteiligung Porsches an der Volkswagen AG in Vorbereitung eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags noch im ersten Quartal 2009 auf 75 Prozent des stimmberechtigten Kapitals zu erhöhen.

Eingestellt wurde dagegen das Ermittlungsverfahren gegen die beschuldigten Aufsichtsratsmitglieder von Porsche hinsichtlich des Vorwurfs der Beihilfe zur Marktmanipulation.

Die Auswertung sämtlicher Beweismittel habe keine tatsächlichen Anhaltspunkte dafür erbracht, dass die Mitglieder des Porsche-Aufsichtsrats unmittelbar oder mittelbar an der Abgabe der verfahrensgegenständlichen Erklärungen als Täter beteiligt waren. Die Ermittlungen haben auch keine tatsächlichen Anhaltspunkte für aktive Teilnahmehandlungen der Aufsichtsräte - sowohl die Vertreter der Kapital- als auch der Arbeitnehmerseite - als Anstifter oder Gehilfen ergeben.

Auch eine Unterlassensstrafbarkeit der Porsche-Aufsichtsräte kann laut Staatsanwaltschaft nicht mit der erforderlichen Sicherheit nachgewiesen werden.

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