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Russland / Deutschland:

11.000 Jahre alt - Datierung erbringt Sensation: Hölzerne Shigir-Statue ist zweimal so alt wie die Pyramiden

Stand: 17.07.17 16:22 Uhr

27.08.2015. Deutsche Wissenschaftler haben Holzproben der sibirischen Shigir-Statue datiert. Demnach ist die einzigartige Holzstatue 11.000 Jahre alt - zwei mal so als wie die Pyramiden. Bisher war man bereits von einem Alter von 9.000 Jahren ausgegangen. Die mehrere Meter hohe Shigir-Statue aus frisch gefälltem Lärchenholz ist damit ein einziartiges von Menschenhand geschaffenes Artikfakt aus dem Beginn des Holozäns. Vor wenigen wochen waren Vorwürfe des russichen Kultusministeriums bekannt geworden, das Mueseum, welches die Statue beherbergt, sei nicht berechtigt gewesen, den deutschen Wissenschaftlern eine Entnahme der Holzproben zu erlauben.

Die Statue war 1890 bei Kirovgrad im Moor gefunden worden. Sie ist aus 159 Jahre altem, frisch gefälltem Lärchenholz . Die Statue ist mit Symbolen aus der Mittelsteinzeit, dem Mesolithikum, bedeckt. Bislang konnten die Symbole noch nicht dekodiert werden. Ein Teil der urprünglich 5,3 Meter hohen Holzstaue ging in den Kriegswirren und den russischen Wirren des 20. Jahrhunderts  verloren. Von den verlorenen etwa 2 Meter Holzteilen existieren aber noch Abzeichnungen des Archäologen Vladimir Tolmachev.

Nach Angaben des ausstellenden Museums weist die Shigir-Startue damit etwa dasselbe Alter auf, wie die anthropomorphen Steinidole aus der Ausgrabungsstätte Gobekli Tepe in der heutigen Türkei. Jäger und Fischer aus dem Ural hätten damitKustwerke in äjhnlicher Qualität und Größe hergestellt, wie die frühen Farmer im Mittelosten.

Die beiden deutschen Archäologen Uwe Hoysner und Thomas Terberger waren im Juni 2014 nach Russland gereist, um mittels der Holzproben das exakte Alter der Shigir-Statue festzustellen. Die Neudatierung mittels der "Accelerated Mass Spectrometry" ergab ein Alter von 11.000 Jahren. Damit datiert die Statue im Vergleich zur letzten Datierung im Jahr 1997 um etwa 1.500 Jahre älter.

Offensichtlich waren die beiden Archäologen, Uwe Hoysner und Thomas Terberger, sowie das russische Museum davon ausgegangen, dass die Probenentnahme rechtlich in Ordnung sei. Über die Begutachtung der Statue durch die deutschen Archäologen und die Probenentnahme war letztes Jahr auch umfangreich in den russischen Medien berichtet worden. Das Ministerium war erst durch die russischen Medienberichte auf den Fall aufmerksam geworden und hat nun die Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens veranlasst.Man sei nun "auf der Jagd nach den Verantwortlichen". Diesen drohe eine Strafe von bis zu drei Jahren Gefängnis.

Die beiden Wissenschaftler waren vom Museum damit beauftragt, eine Expertise über die Statue anzufertigen. Dem Online-Nachrichtenprotal "Siberian Times" zufolge hieß es aus dem Kultusministerium in Yektarinenburg. die Untersuchung des Idols sei ohne Abstimmung mit den dafür zuständigen Ministerien erfolgt: "Nicht einmal die Direktorin des Historischen Museums in Yektarinenburg, Natalia Vetrova, war über die Untersuchungsmethoden für die Expertise informiert." Man wisse auch nicht, wie groß das Stück war, das von der mehreren Meter langen Statue als Probe für die Untersuchungen entnommen worden sei. 

Der "Siberian Times" zufolge sei unklar, ob Hoysner und Terberger verdächtigt werden, unerlaubt Holzproben von der Statue abgeschnitten zu haben. Möglichwerweise werde die Museums-Direktorin Natialia Vetrova zu den Beschuldigten gehören.

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