Barbara Kley, Sprecherin des Netzwerkes DEMENZ weiß: Trotz vieler Angebote zu Beratung, medizinischer Diagnostik und häuslicher Betreuung in Stadt und Landkreis, fühlen sich viele Betroffene und Angehörige im Alltag alleingelassen oder überfordert. Denn Demenz, so Kley, sei ein Thema das bei der Pflegeversicherung weitgehend durchfalle. Sehr viele Erkrankte hätten einen großen Bedarf an Begleitung, Unterstützung und Pflege. Doch das werde in keiner Weise gewürdigt. Angehörige seien viele Stunden und oftmals rund um die Uhr gefordert. Niemand könne das ohne Hilfe von Außen schaffen.
Neben Infoveranstaltungen, bei denen über die Krankheit und den Umgang damit informiert wird, liegt ein Schwerpunkt des Netzwerkes deshalb auf Unterstützungsangeboten. Wir wollen, schildert Barbara Kley, dass die Menschen aus den eigenen vier Wänden heraus und ins Gespräch mit anderen kommen. Mit Hilfe von Angeboten wie dem Café Auguste, dem Café Hirsch, sowie Selbsthilfe- und Angehörigengruppen zeigten sich Erfolge.
Aber auch die Beschäftigung mit Präventionsmöglichkeiten ist ein Thema für das Netzwerk. Denn für viele Menschen stellt sich immer wieder die Frage: kann man eine Demenz- oder Alzheimer-Erkrankung verhindern? Professor Gerhard Eschweiler, Leiter des Geriatrischen Zentrums am UKT klärt auf: "Es gibt keine Pille die vor Alzheimer schützt". Auch diverse Vitamintabletten könnten hier nicht viel ausrichten. Wichtig und positiv sei aber eine gesunde und vielfältige Ernährung, viel Bewegung aber auch geistige Aktivitäten, so der Professor.
Für dieses Jahr hat das Netzwerk rund 10.000 Euro von der Stadt, 5.000 Euro vom Landkreis und eine Spende der Stadtwerke von 750 Euro bekommen. Für das nächste Jahr ist ein Antrag auf Unterstützung durch das Land geplant. Mehr Informationen zum Tübinger Netzwerk DEMENZ finden sich unter: www.netz-demenz.de
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