Oberbürgermeister Thomas Keck und Finanzbürgermeister Roland Wintzen, wie man sie selten sieht. Hier bereiten sie die Vorspeise ihres Barbecue-Menüs vor. Drei Gänge muss jedes der fünf Teams zaubern. Die Zutaten sind vom Veranstalter vorgegeben.
"Die einzelnen Teams haben gekriegt den gleichen Korb mit Zutaten", sagt Reiner App von der Biosphären-Manufaktur. "Mit welcher Zutat sie den Hauptgang machen, die Vorspeise machen, den Nachgang machen, bleibt ihnen überlassen."
Nebenan wird schon fleißig Spargel geschnitten. Und auch die Pilze kommen unter das Messer. Das Team Sport aus den Reutlinger Eagles und den Young Boys ist hier zugange. Die Hochschule Reutlingen hat zwei Studenten geschickt: Ragnar Kuhl und Robin Steiner. Für das Handwerk grillen Volker Betz und Kreishandwerksmeister Steffen Mohl. Und das Nurlieben-Team des Stadtmarketings hat die einzigen Frauen am Start: Anna Bierig und Hannah Leukert.
Reiner App moderiert die Veranstaltung, die der Verein Köpfe für Reutlingen gemeinsam mit der zukünftigen Biosphären Manufaktur organisiert haben. "Damit wir in der Reutlinger Innenstadt Spaß haben, eine Belebung haben, Publikum anziehen, richtig gute Laune zusammen haben, und daraus entwickelt sich Zusammenhalt", sagt Reiner App. Für gute Laune sorgt auch DJ Ernst O.
Für die Vorspeise haben alle Teams den Lachs gewählt – jeweils in unterschiedlichen Variationen. Damit wollen sie eine dreiköpfige Jury überzeugen. Zu Gourmet Jochen Schmid und Brotsommelier Jörg Schmid kommt immer auch eine Person aus dem Publikum. Aber worauf kommt es an?
Dazu Jörg Schmid: "Es geht zum einen mal um eine gewisse Kreativität, die wir hier sehen wollen, aber auch das handwerkliche Können. Und das muss in Balance sein. Also, fachlich muss es einfach gut sein, am Ende des Tages klar, auch die Abstimmung der Aromen, die Intensität der Gewürze, muss alles richtig sein, und dann ist es natürlich ein Sammelsurium aus diesen verschiedenen Eindrücken, die zu einem Ergebnis führen."
Unterstützung bekommen die fünf Teams von einem wahren Profi: Grillweltmeister Tobias Walker. Er kann fachlich gut beurteilen, wie sich die Roland Wintzen und die anderen Kandidaten bisher schlagen. "Sehr gut", so Walker. "Ich bin gerade schon meine erste Runde gelaufen, und es ist sehr spannend zu sehen, was gerade jemand, der nicht jeden Tag am Grill steht, aus den Zutaten zaubert, und das war schon sehr große Klasse."
Doch jetzt wird es langsam ernst. Der Fisch wird angerichtet. Die vom Veranstalter festgelegte Zeit neigt sich dem Ende. Und hier zeigt sich, wie unterschiedlich die Teams der Aufgabe nachgegangen sind. Die Jury testet die fünf Lachs-Variationen und befindet: Es gibt zwei Gewinner: Das Team der beiden Bürgermeister und das Handwerkteam.
Juror Jörg Schmid: "Also, in beiden Fällen war, und das ist für mich glaube ich in dem Fall auch wirklich das wichtigste gewesen, nämlich dass der Gargrad des Lachses und das Aroma der Gewürze, die hier verwendet wurden, dass die gepasst haben, das war beides mal gegeben, und auch die restlichen Kompositionen einfach richtig zubereitet und in der richtigen Intensität."
Läuft also bei den Bürgermeistern. Und OB Thomas Keck weiß ganz genau, was die Verwaltung auf Platz eins katapultiert hat: "Das war sicher die hervorragende Idee vom Kollegen Wintzen, die Bruschetta zu machen mit grünem Spargel und Erdbeeren. Das ganze mariniert mit weißem Balsamessig, das war eine Kombi, die sehr außergewöhnlich ist, und das hat voll hingehauen. Das war sowohl optisch, als auch geschmacklich eine sagenhafte Kombination", so Keck.
Für den zweiten Gang haben sich alle Teams das Schweinesteak ausgesucht. Das neuerdings nicht mehr ganz durchgebraten sein muss. Rosa geht also auch und macht das Fleisch saftiger. Überhaupt gilt es, beim Grillen nicht zu übertreiben.
Hierzu Grillweltmeister Tobias Walker: "Am besten ist nicht zu heiß grillen, die meisten machen den Fehler, die Grills einfach viel, viel zu aufzuheizen, lieber ein bisschen weniger Temperatur, ich sage mal, alles so zwischen 250, 300 Grad reicht da meist völlig aus, und sich immer auf den Grill eine direkte und eine indirekte Zone einzurichten, so dass man vielleicht auf der einen Seite Feuer hat, auf der anderen Seite eine Ruhezone, wo man das Fleisch dann auch indirekt weiter garen kann."
Inzwischen kann wieder angerichtet und der Jury serviert werden. Die mittlerweile auf vier Personen angewachsen ist. Doch diesmal gibt es einen klaren Sieger: Das Team der Bürgermeister hat das beste Hauptgericht gezaubert. Thomas Keck und Roland Wintzen sind jetzt kaum noch einzuholen, und nach dem Dessert steht fest: Die Bürgermeister haben auch den Gesamtsieg geholt.
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