Wohnung | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Neuer Wohnraum in der Altstadt

Stand: 06.02.25 14:44 Uhr

In Reutlingen herrscht Wohnungsnot. Trotzdem stehen gut 1.800 Wohnungen im gesamten Stadtgebiet leer, davon auch einige in der Innenstadt. Die Stadt will das ändern. Deswegen hatte der Gemeinderat schon im März des vergangenen Jahres die „Reutlinger Wohnungspolitik“ beschlossen. Darin ging es vor allem um die Aktivierung leerstehenden Wohnraums, besonders in den Obergeschossen von Geschäftsgebäuden entlang der Einkaufsstraßen. Durch Renovierung sollen diese Wohnungen attraktiver gemacht und dann wieder auf dem Mietmarkt angeboten werden. Ein Beispiel aus der Wilhelmstraße.


Dr. Fred Wagner ist Eigentümer mehrerer Wohnungen in der Innenstadt. Diese hier und eine zweite hat er frisch renovieren lassen. "Ja, das ist die elterliche Wohnung, die mit 112 Quadratmetern, vier Zimmer, jetzt leer gestanden hat, beziehungsweise die alten Mieter sind ausgezogen, und wir haben einen Wasserschaden gehabt und haben bei der Gelegenheit eine neue Heizung eingebaut", sagt Wagner.

Die Heizung war früher eine Gas-Etagenheizung. Jetzt ist es ein Fernwärmeanschluss, der in der Wohnung für Wärme sorgt. Das Badezimmer wurde komplett neu gemacht, Fliesen und Sanitäranlagen ausgetauscht. Und auch die Küche präsentiert sich modern: Hier wurde die Küchenzeile mit Gasherd durch eine neue mit Elektro-Herdplatte ersetzt. Auch die Böden haben die Handwerker ausgetauscht. Kurz: Hier ist eine moderne Wohnung in einem alten Haus entstanden. Investiert hat Fred Wagner einen sechsstelligen Betrag, etwa 750 Euro pro Quadratmeter.

Oberbürgermeister Thomas Keck gefällt das. Denn Wohnen in der Innenstadt, so sagt er, belebt die Straßen auch außerhalb der Ladenöffnungszeiten und sorgt so auch für ein besseres Sicherheitsgefühl. Thomas Keck: "Deshalb bin ich über das gute, das sehr gute Beispiel, das Herr Dr. Wagner hier gibt mit seiner Instandsetzungsmaßnahme, sehr glücklich und freue mich und hoffe, dass es viele, viele Nachahmer geben wird, die ihre leerstehenden Wohnungen in der Wilhelmstraße und darüber hinaus, in der Altstadt vor allem wieder bewohnbar machen und dem Markt zuführen."

Es gebe sicher gute Gründe, eine Wohnung leer stehen zu lassen, so Keck, aber wer einfach nur den Aufwand einer Sanierung oder den Vermieterstress fürchte, dem könne die Stadt weiterhelfen. "Der kann sich vertrauensvoll an den Wohnraumbeauftragten der Stadt wenden, da gibt es auf der Homepage der Stadt findet man die Adresse, und dort wird ihm weiter geholfen. Egal, um was es geht, wir können kleine Probleme vielleicht selber lösen und bei größeren das ganze anschieben oder als Katalysator wirken", sagt Keck.

Die Wohnung ist jetzt für eine Miete von 1200 Euro im Monat auf dem Markt. Oberbürgermeister Thomas Keck hofft, dass noch mehr Wohnungseigentümer dem Beispiel von Fred Wagner folgen.

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