Johannes F. Kretschmann am Friedrich-List-Gymnasium | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Johannes F. Kretschmann am Friedrich-List-Gymnasium

Stand: 08.11.24 15:55 Uhr

Im Jahr 2021 hat Johannes F. Kretschmann den Einzug in den Bundestag noch knapp verpasst. Inzwischen ist der Sohn von Ministerpräsident Winfried Kretschmann als freiberuflicher Kulturschaffender unterwegs, und auch der schwäbische Dialekt hat es ihm angetan. Im Rahmen von „Mundart in der Schule“ ist er deshalb aktuell an verschiedenen Schulen im Land unterwegs - am Donnerstag war das Friedrich-List-Gymnasium in Reutlingen an der Reihe.


Noch etwas zurückhaltend war die 10 a des Friedrich-List-Gymnasiums am Anfang des Treffens mit Johannes Kretschmann. Doch dem Sohn des Ministerpräsidenten gelang es schnell, das Interesse der Schüler am Thema Dialekt zu wecken.

"Es wird sehr gut angenommen. Also je nachdem, ob und wie die Schüler mitmachen und ob ich überhaupt einen Unterricht durchhalten kann. Aber die Aufmerksamkeitsspanne ist nach meinem Befinden hoch, ich bekomme das auch von den Lehrern so zurück. Und was mir eigentlich am liebsten ist, wenn die Schüler richtig aufgekratzt sind und sich Dialektbefürworter und Dialektverächter sich ein bisschen „battlen", wie man das auf Neuschwäbisch sagt" berichtete Kretschmann.

Das wollte er im Rahmen einer Doppelstunde erreichen, die Kretschmann zum Thema Dialekt gestaltete. Ein Programm, das „Mundart in der Schule" seit 2003 mit alemannischen, fränkischen und schwäbischen Mundartkünstlern organisiert. Das Ziel: Den Dialekt – oder auch Mundart – in Schulen – Zitat: „nicht weiter zerbröckeln" zu lassen.

"Meiner Meinung nach erhält man nur damit die Vielfalt des Dialekts überhaupt. Und es ist die einzige Möglichkeit, dass man den Schwund des Dialekts zumindest verlangsamt in der Praxis. Wenn man darüber spricht und es thematisiert, dann kommt auch die Wertschätzung" so Kretschmann.

Kretschmann teilte sein Programm im Großen und Ganzen in einen theoretischen und einen praktischen Teil auf. Doch was erwartete die Schüler eigentlich genau?

"Sie erwartet eine gute Mischung aus Selbstreflektion – welche Ansicht sie zu ihrem eigenen Dialektgebrauch haben und zu ihrem Prestige, wie sie Dialekt finden. Dann erwartet sie, dass wir Sprachbeschreibung machen. Also Grammatik, Regeln und Unterschiede zwischen dem Schwäbischen und dem Standarddeutschen" erläuterte Kretschmann.

„Wer kann Dialekt?" war die erste Frage, die Kretschmann in den Raum warf. Dabei wurde schnell klar, dass Dialekt weit über das Schwäbische hinaus geht und in vielen Sprachen zu finden ist.

Weiter ging es dann mit dem vorlesen von schwäbischen Begriffen – Erklärung und Bedeutung der Wörter inklusive.

Doch das war noch nicht alles. Denn danach waren die Schüler des Friedrich-List-Gymnasiums selbst gefordert: Und zwar mit einem Gedichtwettbewerb, den sie selbst ausrichten und sich im Anschluss gegenseitig bewerten durften.

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