Vom Festzelt bis zur Katastrophenrettung, die Freiwilligen vom Roten Kreuz sind da, wenn es sonst keiner sein kann. Rund 85% des Bevölkerungsschutzes liegen auf den Schultern des Ehrenamts, erklärt Heiko Liebherz, Vorsitzender im Kreisverband Zollernalb.
"Es gibt natürlich den hauptamtlichen Rettungsdienst, aber der deckt letztlich das Tagesgeschäft ab. Für Katastrophen, außergewöhnliche Ereignisse oder auch Sondereinsatzsituationen sind immer auch die Ehrenamtlichen da. Wenn man auch schnell auf Knopfdruck viele helfende Hände benötigt. Und man kann sich vorstellen, bei den steigenden Einsatzzahlen, die im Rettungsdienst, im Bevölkerungsschutz allgemein auch vorherrschen, brauchen wir gut ausgebildete Helferinnen und Helfer und eine große Anzahl an Ehrenamtlichen, die uns unterstützen."
Diese konstant steigenden Zahlen sind Teil der aktuellen Krise, wie die Experten erklären. Die kontinuierlichen Probleme des Gesundheitssystems, wie beispielweise lange Wartezeiten für wichtige Termine, schaffen immer häufigere Krisensituationen. Zeitgleich sinken die Zahlen an Fördermitgliedern, die das rote Kreuz finanziell unterstützen. Hier soll eine neue Kampagne helfen, wie Liebherz erläutert.
"Ja also wir versuchen über mehrere Kanäle an die Öffentlichkeit zu gehen, einigerseits über die Öffentlichkeitsarbeit am heutigen Tag, über die Medien, aber natürlich auch über die sozialen Medien. Das ist besonders wichtig, da erreichen wir auch ein junges Zielklientel. Und wir suchen einerseits natürlich immer fördernde Mitglieder aber auch aktive die uns in der ehrenamtlichen Arbeit unterstützen."
Ältere Mitglieder verlassen die Bühne, die nächste Generation weiß oft gar nicht, was Fördermitgliedschaft bedeutet. Genau da setzt die Kampagne an: Es geht darum, junge Menschen zu informieren, sowohl dass die Mitgliedschaft existiert, als auch, was für Vorteile sie mit sich bringt.
"Ja also einer der Vorteile ist natürlich, dass man die ehrenamtliche Arbeit im Bevölkerungsschutz beim Roten Kreuz im Zollernalbkreis unterstützt. Aber man tut auch sich selber und seiner Familie was Gutes. Denn mit einem Mindestbeitrag von 25 Euro im Jahr sind unsere Fördermitglieder Rückholversichert. Das heißt, wenn im Urlaub je was passieren sollte, man einen Unfall hat oder erkrankt, dann holen wir den innerhalb kürzester Zeit hier wieder in ein heimatnahes Krankhaus zurück."
Jährlich der Preis eines Abendessens in einem Restaurant also, um das Rote Kreuz zu unterstützen und den ganzen Haushalt abzusichern. Ein klares Beispiel dafür, was diese Mitgliedschaft bringen kann, ergibt sich gegen Ende des Gesprächs, als Herr Liebherz eine Nachricht erhält. Ein Fördermitglied in Kroatien braucht aufgrund eines Notfalls eine Rückholung nach Deutschland. Kosten und Organisation übernimmt das Rote Kreuz.
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