Stephan Neher | Bildquelle: RTF.1

Rottenburg:

OB-Wahl, neuer Bischof und Schulbauprojekte: Stephan Neher blickt zurück

Stand: 19.12.24 15:48 Uhr

Ein wiedergewählter Oberbürgermeister, ein neuer Bischof und ein großes Schul-Neubauprojekt. So lässt sich das Jahr 2024 in Rottenburg mit drei Schlagworten zusammenfassen. Der Ausblick auf 2025 sieht allerdings düster aus: Sinkende Steuereinnahmen und wachsende Aufgaben könnten den Haushalt in die Knie zwingen. Unser heutiger Jahresrückblick und Ausblick mit Stephan Neher, Oberbürgermeister von Rottenburg.


OB-Wahl: Im zweiten Anlauf wiedergewählt

17. März, kurz nach 18 Uhr: Die Wahllokale zur Rottenburger OB-Wahl haben gerade geschlossen, den Bürgern der Neckarstadt steht ein spannender Wahlabend bevor. Immerhin hat es Amtsinhaber Stephan Neher mit drei Gegenkandidaten zu tun. Und alle fragen sich: Reicht es im ersten Wahlgang? Am Ende reicht es nicht. Stephan Neher verfehlt die notwendige absolute Mehrheit ganz knapp und muss mit Klaus Weber in die Stichwahl.

"Viele haben den Flüchtlingskurs, den ich vertrete, nicht für richtig gehalten", so Stephan Neher, "in einigen Ortschaften war die Diskussion mit Windkraftanlagen, dass das eine oder andere Thema dann halt zusammenbringt und mancher dann bei den Wahlen dies als Protestausdruck dann auch verdeutlicht, und leider sind auch Wahlbeteiligungen bei solchen kommunalen Wahlen sehr gering."

Doch zum Schluss hat es dann in der Stichwahl gereicht. Nach einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen hatte Neher am Ende mit knapp 58 Prozent den Sieg davon getragen. Glückwünsche an den alten und neuen Oberbürgermeister.

 

Klaus Krämer, der neue Mann auf dem Bischofsstuhl

Auch nebenan im Dom war gewählt worden. Das Domkapitel hatte Prälat Klaus Krämer zum Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart gekürt. Am 1. Dezember war dann der Dom bis auf den letzten Platz gefüllt, als Klaus Krämer vom Freiburger Erzbischof die Bischofsweihe empfing. Für Oberbürgermeister Stephan Neher ist der Ex-missio- und Sternsinger-Chef eine gute Wahl.

"Ich kenne Herrn Dr. Krämer auch schon seit seiner Vikariatszeit in Rottweil, wo ich im Internat war", so Neher, "und er hat sich glaube ich auch jetzt in seinen bisherigen Positionen, ob es bei missio war oder bei den Sternsingern oder auch hier in Rottenburg gezeigt, dass er den Rottenburger Kurs weiter verfolgt, moderate Erneuerung auch der Kirche in einer Weltkirche zu ermöglichen."

Mit dem neuen Mann auf dem Bischofsstuhl sieht Stephan Neher die Kontinuität gewahrt. Sowohl beim Reformkurs innerhalb der Kirche, als auch bei der Zusammenarbeit mit der Stadt Rottenburg

 

Jahr der Baustellen

Ansonsten war das Jahr 2024 vor allem ein Jahr der Baustellen. Insbesondere hier, im Schulenviertel. Hier befindet sich die größte Baustelle, die Rottenburg je hatte: Die Stadt investiert hier 22 Millionen Euro. Stephan Neher: "Die Joseph-Eberle-Schule als zweizügige Realschule und ein Zug Werkrealschule im Verbund entsteht komplett neu, wir haben die alte Hohenbergschule abgerissen und sind jetzt ganz gut im Zeit- und Kostenplan, und wenn nichts mehr dazwischen kommt, gelingt es, dass zum neuen Schuljahr im nächsten Jahr die Schule bezugsfertig ist."

Moderne Schulräume seien Voraussetzung für die moderne Pädagogik, so Neher. Deshalb soll auch das Eugen-Bolz-Gymnasium in Kürze saniert und teilweise neu gebaut werden. Kostenpunkt: 50 Millionen Euro.

 

Bestimmendes Thema 2025: die Finanzen

Die Finanzen werden im kommenden Jahr sicherlich eines der bestimmenden Themen sein. Bisher waren die Steuereinnahmen gesprudelt. Es gab immer mehr als prognostiziert. Das wird sich ändern. Stephan Neher: "Die Steuereinnahmen steigen weiter, aber weit weniger, als vorhergesagt, und das wird natürlich jetzt in den Gemeinderäten und auch bei uns im Gemeinderat eine neue Aufgabenstellung geben: Wo kann man auch sparen? Und nicht: Wo sind noch weitere Wünsche und Wünschenswertes zu erfüllen?"

Da müsse sich der neu gewählte Gemeinderat noch einmal neu beweisen, so Stephan Neher.

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