Winfried Kretschmann und Theresa Schopper im Kreis der Schüler | Bildquelle: RTF.1

Pfullingen:

Schule als Lebensort: Kretschmann und Schopper besuchen Wilhelm-Hauff-Realschule

Stand: 20.02.25 15:09 Uhr

„Schule soll mehr als nur Wissen vermitteln. Sie soll demokratische Werte stärken, kritisches Denken fördern und Schülerinnen und Schüler so zur Selbständigkeit befähigen.“ Das sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann anlässlich seiner Schulbesuche gemeinsam mit Kultusministerin Theresa Schopper. Nachdem die beiden in Stuttgart eine Grundschule und ein Gymnasium besucht hatten, war als dritte Schule am Donnerstag die Wilhelm-Hauff-Realschule in Pfullingen dran.


Kultusministerin Theresa Schopper kam als erstes. Sie begrüßte Schulleiter Jochen Wandel, Bürgermeister Stefan Wörner und Regierungspräsident Klaus Tappeser. Dann hieß es warten auf den Ministerpräsidenten. Wenige Minuten später kam er mit dem Auto vorgefahren. Im Mittelpunkt des Schulbesuchs sollten die Reformen für weiterbildende Schulen stehen, die Neuerungen, die im kommenden Schuljahr eingeführt werden sollen.

Mit Viva la Vida von Coldpay begrüßte das Bläser-LeA den Ministerpräsidenten, und schon hier lernte er eine Besonderheit der Wilhelm-Hauff-Realschule kennen: LeA steht für Lernangebot. LeAs sind frei wählbar, doch anders als AGs gehören sie zum Pflichtunterricht.

So gibt es beispielsweise ein Segelflug-LeA. Zu den rund hundert LeAs, die es gibt, gehören beispielsweise auch Bogenschießen, Höhlen und sogar Harry Potter. Auch die Gitarre können die Schüler in einem LeA lernen.

Winfried Kretschmann: "Es ist ja vor allem die Idee hinter den LeAs. Andere Schulen haben andere Ideen, es ist immer die selbe Idee, aus der Schule einen Lebensort zu machen. Und das glaube ich ist wichtig, da haben sie glaube ich die Zeichen der Zeit erkannt, nur das motiviert, wirkt gemeinschaftsbildend."

Denn in den LeAs lernen die Kinder und Jugendlichen auch Schüler anderer Klassen kennen. Und können so Kontakte knüpfen über Altersgrenzen hinweg. Für Kultusministerin Schopper ist das das Konzept der Zukunft – auch für die Ganztagsschulen.

Bei der Imker-LeA bringe der Bienenstock nicht nur einen schönen Schulhonig, so Schopper, sondern insgesamt an diesem Beispiel auch Bildung in nachhaltiger Entwicklung, so Schopper. Viele LeAs gibt es nur durch das Engagement außerschulischer Partner, beispielsweise Vereine. Das sorgt für ein Miteinander von Schule und Stadtgesellschaft.

"Die gesamte Schule ist einfach so mit der Gemeinde vernetzt, die vielen Angebote, die es gibt, wo das, ich sage mal die Gemeinde in die Schule kommt, aber auch die Schule in die Gemeinde ausstrahlt, das sind einfach sehr, sehr tolle Konzepte, um auch den Kindern und den Jugendlichen ja die Freude am Lernen mitzugeben", sagt Schopper.

Freude am Lernen. Das wird den Schülern hier in Pfullingen auch durch sogenanntes adaptives Lernen vermittelt: Heißt: Die Lehrer gehen auf jeden einzelnen Schüler ein. Wer sich zum Beispiel für Autos interessiert, bekommt bei der Textarbeit im Deutschunterricht einen Text über Autos vorgelegt. Statt Frustration sollen positive Erlebnisse den Schulalltag prägen.

"Weil das wissen wir alle, wenn wir eins auf den Deckel kriegen und da irgendwo gesagt wird, das kannst du nicht, ist mehr oder weniger die Motivation sehr, sehr, muss man schon sehr viel Resilienz haben", sagt Schopper. "Und so sagt man einfach, das kannst du, und das wirst du auch können, und da gibt es Schritte dorthin, damit das Zehnerle fällt."

LeAs und adaptives Lernen – für Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Wilhelm-Hauff-Realschule Vorbildcharakter: "Ich glaube, die Schule versucht einfach, ein echter Lebensort für die Kinder und Jugendlichen zu sein. Nicht nur ein Ort, an dem einfach unterrichtet wird, dass man was lernt, sondern ein echter Lebensraum, in dem die Kinder sich auch wohlfühlen, in dem sie eine Gemeinschaft bilden und wo die Verhältnisse so sind, dass man dann auch gerne lernt", so Kretschmann.

Nach dem dritten und vorerst letzten Schulbesuch ist Winfried Kretschmann klar: Man könne großes Vertrauen in die Schulleitungen haben. "Wir neigen immer noch zu sehr dazu, so alles denken, wir müssen von oben nach unten die Dinge machen, nein, mehr Selbständigkeit und Führung vor Ort, das ist, glaube ich, der bessere Weg", so Kretschmann.

Mit einem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Pfullingen und mit einem Gruppenfoto mit Schülern endete der Besuch des Ministerpräsidenten.

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