Der Schwörtagsonntag begann wie jedes Jahr mit einem Gottesdienst in der Marienkirche. Von dort zog sich ein kleiner Festumzug durch die Straßen der Innenstadt dem Schwörhof entgegen. Der Schwörtag – nach 200-jähriger Pause hatte die Stadt ihn 2005 wiederbelebt. Dieses Jahr erlebte er seine 18. Auflage.
Als „Tag des demokratischen Frohsinns" hatte ein Chronist das Fest bezeichnet. Für Oberbürgermeister Thomas Keck ist Reutlingen eine Stadt der demokratischen Traditionen, und gerade der Schwörtag hat für die Demokraten von heute eine wichtige Botschaft.
Thomas Keck: "Man kann nicht oft genug betonen, dass das, was wir hier machen, demokratisches System, Zusammenstehen an der Basis, dass das ein großes Gemeinschaftswerk ist. Kommune, Gemeinwesen kommt von gemeinsam. Gemeinwesen ist ein Gemeinschaftswerk."
Deswegen wurde beim ursprünglichen Schwörtag nicht nur der Bürgermeister vereidigt, sondern auch die Bürgerschaft auf den neuen Amtsträger eingeschworen.
Auf die Begrüßung durch Oberbürgermeister Thomas Keck folgte der Trinkspruch. Der Chor der sechsten Klasse des Friedrich-List-Gymnasiums gab das Schullied „Wir sind die Schüler vom FLG" zum Besten. Zum festen Programm gehört seit 2005 auch Thomas Walker, der dem Publikum sein Können in der Kunst des Fahnenflaigens gleich mit zwei Auftritten zeigte.
In der Schwörtagsrede ging Oberbürgermeister Thomas Keck auf aktuelle Themen der Kommunalpolitik ein – insbesondere auch auf die aktuelle nurlieben-Kampagne der Stadt – die als Selfbashing begonnen und bundesweit für Furore gesorgt hatte. Doch Keck wollte in seiner Schwörtagsrede auch noch mal auf die Wendung der Kampagne zum Positiven besonders aufmerksam machen.
Thomas Keck: "Und dass dieses Self-Bashing, da gibt es ja kein deutsches Wort dafür, dieses selber Herrunterreden und dieses negative Gebabbel, das Glas ist immer halbleer nicht halbvoll, dass das aufhört und dass die Menschen sich wieder der Werte bewusst sind, die wir hier haben in der Stadt und die wir gemeinsam erleben."
Ob Bundesgartenschau oder Extremwettertag, ob Haushalt oder Biosphärengebiet – Kecks Rede streifte noch mehr aktuelle kommunalpolitische Themen. Doch die Erhöhung der Attraktivität der Innenstadt war ihm noch ein besonderes Anliegen:
"Gut, das 16-Punkte-Programm der Innenstadt ist absolut zielführend, das ist nicht nur das Wasserspiel auf dem Marktplatz, das ist auch Samstags Bus umsonst, RSV umsonst, und auch die Ringbuslinie um die unmittelbare Altstadt, das funktioniert wunderbar, kostet zwar Geld, OK, wir haben nach wie vor wenig Geld, aber wir machen es möglich, auch durch Umschichtungen, und das tut der Innenstadt gut", so Keck.
Auf die Schwörtagsrede folgte der Höhepunkt des Zeremoniells: der historische Eid. Dem Eid folgten weitere musikalische Darbietungen, unter anderem vom Chor Chooorisma vom Reutlinger Liederkranz. Oberbürgermeister Thomas Keck sang dann zum Abschluss mit den Sechstklässlern des Friedrich-List-Gymnasiums und gemeinsam mit dem Publikum „Ein schöner Tag".
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