Grundsteinlegung | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Grundsteinlegung für das neue Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme

Stand: 27.04.15 17:27 Uhr

Auf dem Tübinger Campus der Max-Planck-Gesellschaft ist heute der Grundstein für den Neubau des Instituts für Intelligente Systeme gelegt worden. In den neuen Räumlichkeiten werden Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts das Wahrnehmen, Handeln und Lernen von Computersystemen erforschen. Das Land unterstützt den Neubau mit einem Sonderkredit. Ein Grund also für die Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, an diesem Tage in die Universitätsstadt zu kommen.


Von Politik und Wissenschaft symbolisch festgeklopft soll der Grundstein dem Neubau des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme einen festen Stand geben. Seit September letzten Jahres laufen die Bauarbeiten auf dem Campus der Max-Planck-Gesellschaft an der Spemannstraße. Ab Februar 2017 soll hier der neue Tübinger Standort für die Forschung an Intelligenten Systemen stehen. Doch was wird hier eigentlich dann genau erforscht?
"In einfachen Worten könnte man sich vorstellen, dass wir versuchen neue technologische Systeme zu entwickeln und zu verstehen, die im Alltag normalen Menschen ganz von alleine mithelfen können. Und das können vielleicht mal Haushaltsroboter sein eines Tages, die auch älteren Menschen oder Menschen die sich verletzt haben, helfen. Das können Roboter im Katastropheneinsatz sein. Das können ganz kleine Roboter sein, die man vielleicht sogar verschlucken kann und die dann im Körper vielleicht aufräumen, also Krankheiten bekämpfen", schildert Dr. Stefan Schaal, Direktor des MPI für Intelligente Systeme.

Bisher ist das alles noch eine Zukunftsvision. Aber bereits seit vier Jahren arbeiten die Forscher des Instituts an den Standorten Stuttgart und Tübingen an solchen Frage-stellungen. Die rund 250 Mitarbeiter in der Universitätsstadt bekommen dafür bald ein eigenes Institutsgebäude. Im Augenblick, so Dr. Schaal, seien die drei Abteilungen auf dem Campus verstreut untergebracht. Die Mitarbeiter freuten sich deshalb darüber, dass sie bald ein eigenes Gebäude hätten, in dem die Zusammenarbeit einfacher möglich sei.

Das Land unterstützt den Bau mit einer Sonderfinanzierung von rund 41 Millionen Euro. Was hier entstehe, erklärte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, sei eine "besonders vielversprechende" Neuausrichtung des Max-Planck-Instituts: "Wir fassen hier ingeneurwissenschaftliche Kompetenzen, medizinische und IT-Kompetenzen zusammen, um in diesem Feld der intelligenten Systeme zusammen zu arbeiten. Auch für die Wirtschaft in der Region ist das eine außerordentlich wichtige strategische Fragestellung die hier auf einem hervorragenden Level wissenschaftlich bearbeitet wird. Und deswegen bin ich überzeugt davon: Das was hier wächst, ist etwas das weit über die Landesgrenzen hinaus Wirkung entfalten wird", so die Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.

Auch Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer glaubt daran, dass das neue Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme, internationales Renommee bringen könnte: "Für uns ist es ganz großartig ein viertes Max-Planck-Institut dazu zu gewinnen. Wir haben schon Helmholtz, Hertie und Leibnitz in der Stadt, die Universität hat den Exzellenz-Status gewonnen. Tübingen wächst damit als Forschungsstadt weiter, vernetzt sich mit Stuttgart und da wird ein Zukunftsfeld das für ganz Baden-Württemberg von besonderer Bedeutung ist, erschlossen", so Palmer.

Doch trotz der vielen lobenden und wohlwollenden Worte und einer positiven Bürger-beteiligung kündigen sich Komplikationen an: "Es ist immernoch offensichtlich eine Unzufriedenheit übrig geblieben. Eine Petition ist eingegangen, die jetzt den Bau unterbrechen möchte und die Baugenehmigung in Frage stellt. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass der Landtag sich dafür entscheiden könnte", erklärte der Tübinger OB. Auf der Campus-Baustelle soll – ungeachtet dessen – in jedem Fall erst einmal alles weiter seinen gewohnten Gang gehen.

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