Zug im Hauptbahnhof Stuttgart | Bildquelle: RTF.1

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Tarifkonflikt bei der Bahn: GDL-Chef Weselsky will Abschluss "vor Ostern"

Stand: 08.02.15 15:51 Uhr

Der Tarifkonflikt bei der Bahn soll spätestens Ende März gelöst sein. "Wir wollen vor Ostern einen Tarifabschluss erreichen", sagte Claus Weselsky, Chef der Lokführergewerkschaft GDL dem Tagesspiegel. Zuletzt hatte die Bahn einen Vorschlag für einen Flächentarifvertrag vorgelegt. Er soll für die von der GDL geforderten Berufsgruppen Lokführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen, Lokrangierführer und Disponenten gelten. Die Tarifverhandlungen zwischen DB und GDL werden am 11. Februar in Berlin fortgesetzt.

DB-Personalvorstand Ulrich Weber zeigte sich überzeugt, "einen konstruktiven Vorschlag für die Weiterentwicklung des Flächentarifvertrags" vorgelegt zu haben. "Gleichzeitig halten wir an unserem Ziel fest, identische Regelungen für ein und dieselbe Mitarbeitergruppe sicherzustellen."

Der bestehende Flächentarifvertrag mit der GDL soll weiterentwickelt werden. Anpassungen sind erforderlich, weil die GDL nicht wie bisher nur Forderungen für Lokführer, sondern auch für weitere Berufsgruppen erhebt.

Die DB führt in der laufenden Tarifrunde parallel Verhandlungen mit EVG und GDL. Die Tarifverhandlungen sind kompliziert: beide Gewerkschaften erheben seit letztem Sommer unterschiedliche Forderungen für teilweise dieselben Mitarbeitergruppen wie Lokführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen, Lokrangierführer und Disponenten. Ziel der DB sei es, die Verhandlungen so zu führen, dass konkurrierende Abschlüsse für ein und dieselbe Berufsgruppe
vermieden würden, heißt es von der Deutschen Bahn.

Das vorgelegte Angebot sei noch zu stark mit DB-spezifischen Regelungen belastet und deshalb nicht für den gesamten Eisenbahnverkehrsmarkt geeignet, erklärte die GDL. Man werde der DB deshalb einen Flächentarifvertrag für das gesamte Zugpersonal "mit der bewährten Konstruktion Flächentarifvertrag plus Haustarifvertrag zusenden". Damit werde der Zugpersonaltarifvertrag zum einen in allen Eisenbahnverkehrsunternehmen anwendbar sein. Zum anderen werde er die rechtssichere Anwendung der Betreiberwechseltarifverträge ermöglichen. Dann müssten die inhaltlichen GDL-Forderungen zügig verhandelt und die Tarifverträge zum Abschluss gebracht werden, so die Gewerkschaft.

Ziel sei und bleibe es, den Flächentarifvertrag für das Zugpersonal zuerst beim Marktführer DB zu verankern und ihn anschließend im gesamten Eisenbahnverkehrsmarkt durchzusetzen, betont die GDL. "Dann gehören der Wettbewerb über die Lohnkosten des Zugpersonals und durch den Betreiberwechseltarifvertrag auch die Angst um den Arbeitsplatz nach verlorenen Ausschreibungen der Vergangenheit an."

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