Ernte Kühe Bauern | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Was tun, wenn die Ernte ausfällt? - Bauern für Risikovorsorge

Stand: 09.08.18 16:51 Uhr

Die Hitze hat den Pflanzen im Landkreis Reutlingen nicht ganz so viel ausgemacht. Deshalb war die Ernte durchschnittlich. Dennoch - die Landwirte in der Region sorgen sich. Schließlich könnte es sie im nächsten Jahr genauso übel treffen, wie ihre Kollegen aus Nord- und Ostdeutschland.


In der Landwirtschaft zu arbeiten bringe ein gewisses Risiko mit sich. Es komme immer wieder einmal zu Ernteausfällen, was den Gewinn schmälere. Die Lage im Norden und im Osten der Bundesrepublik habe den Bauern gezeigt, dass sie vorsorgen müssen. Der Klimawandel sei da und müsse ernst genommen werden. Es komme immer öfter zu Wetterextremen.

Der Vorstand des Kreisbauernverbandes Reutlingen, Gebhard Aierstock, erklärt die Möglichkeit der steuerlichen Risikoausgleichsrücklage.

„Wenn man ein gutes Jahr, hat bezahlt man ja Steuern. Wenn man hier quasi einen Teil des Einkommens in eine Rücklage einstellen könnte, die eben nicht steuerlich relevant ist, dann hat man eben im nächsten Jahr dieses Geld noch zur Verfügung, falls es wieder schlechter wird.".

Der Reutlinger Bundestagsabgeordnete Pascal Kober von der FDP kann die Sorgen der Landwirte verstehen. Die Liberalen seien hier auf der Seite der Bauern. Die Landwirte sollen wieder unternehmerisch Denken und Handeln können. Das sei durch eine solche Rücklage besser möglich. Aber nicht nur auf dem Bauernhof, auch in der Ladentheke müsse sich etwas tun.

„Und wenn wir hier – zurecht – auch höhere Standards einfordern beispielsweise, dann muss das eben auch für Erzeuger aus anderen Ländern gelten. Und wenn es rechtlich nicht durchsetzbar ist, dann muss es zumindest dem Verbraucher transparent sein, was hier für eine Qualität von den Bauern geliefert wird, damit er die Entscheidung auch klug treffen kann" so Kober.

Die Verbraucherinnen und Verbrauchen müssten bereit sein höhere Preise zu bezahlen, denn nur so könne ein hoher Standard erreicht und gehalten werden. Tierwohl sei eben nicht umsonst.

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