Start Up Stories | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Firmengründung leicht gemacht - Hochschule unterstützt Studenten auf dem Weg in die Selbständigkeit

Stand: 24.03.18 16:36 Uhr

Ein Unternehmen zu gründen bedarf Mut. Junge Menschen haben oft tolle Ideen, aber nicht den nötigen Freiraum diese weiterzuentwickeln und auf den Markt zu bringen. Das Wissenschaftsministerium hat das Projekt "Spinnovation" entwickelt, das zusammen mit der Hochschule Reutlingen junge Studenten ermutigt ihr eigenes Start Up Unternehmen zu gründen. Bei der Veranstaltungs-Reihe "Start Up Stories" konnte sich unter anderem auch die Ministerin Theresia Bauer selbst überzeugen, was die jungen Studenten dank dieser neuen Möglichkeiten alles entwickelt haben.


Es ist ein gemeinsames Projekt der Hochschulen Aalen, Stuttgart und Reutlingen, die Gründerkultur von Anfang an im Studium zu beflügeln und Studierende bei der Realisierung einer eigenen Idee zu unterstützen. Als Hochschule für angewandte Wissenschaften beschäftigt sich die Hochschule Reutlingen laut Rektor Hendrik Brumme schon lange mit diesem Thema. Die Hochschuel habe ein Konzept entwickelt, das aus drei Stufen besteht. Die erste Stufe heißt einfach „Lernen": "Wir wollen alle Studierenden aus allen Fakultäten, aus allen Programmen mit dem Thema "Gründen / Unternehmerisches Denken" konfrontieren. Und dann kommt die zweite Phase. Das ist das Thema „Spielen". Da versuchen wir ein Umfeld aufzubauen, dass gegründet werden kann, oder geübt wird, wie man mit einer echten Firma arbeiten muss, ohne dass große Risiken da sind." Und dann kommt die Phase drei, wo die Hochschule „fördern" möchte, "wo wir einfach sicherstellen möchten, dass die ganzen Aufgaben so erledigt werden, die ganzen Gedankengänge so entwickelt werden, dass am Schluss ein Erfolg dasteht."

Seit einiger Zeit gibt es dafür finanzielle Unterstützung vom Land. Laut Wissenschaftsministerin Theresia Bauer brauche Baden-Württemberg neue Ideen und Produkte, neue Geschäftsmodelle und mehr Innovationsgeschehen. Es sei großartig zu sehen, wie dieser Gründergeist in den Hochschulen um sich greife, wie man sich gegenseitig anstecke und zeige: Hochschule ist eben nicht nur ein Ort, wo man Klausuren schreibt und viel lernt, Hochschule ist auch ein Ort, wo man sich selbst verwirklichen kann und neue Ideen in die Welt bringt. Man könne auch ungelöste Probleme beforschen, man könne aber auch einfach neue Ideen in einem eigenen Unternehmen umsetzen – und die Hochschule helfe dabei.

Ohne die Hochschule wäre Nadine Antic nicht auf die Idee gekommen, ihre eigene Firma zu gründen. Inzwischen existiert die Global Flow GmbH seit sechs Jahren, Nadine Antic beschäftigt acht Mitarbeiter. Sie beraten Unternehmen, was diese mit ihren Abfällen machen können, dass sie hochwertig in den Kreislauf zurückgeführt werden. Die Firmen würden immer denken, dass sie ja schon Geld für die Kartonage und für die Schrotte bekommen würden und der Entsorgungsweg hervorragend sei. Die Global Flow GmbH würde ihnen helfen, das Optimum herauszuholen und quasi so etwas wie eine Ökonomisierung der Ökologie zu erreichen. "Und unsere Kunden sparen damit sehr viel Geld. Im Regelfall gehen die davon aus, dass man in der Entsorgung gar nichts mehr machen kann. Es sind aber viele Effizienzpotentiale vorhanden."

Christian Niklas ist mit seiner Firma „My Wedding Helper" noch nicht auf der Siegesgeraden, sondern noch in der Vorgründungsphase. Er will Brautpaaren einen leichteren Überblick bei der Planung ihrer Hochzeit ermöglichen. Die Gründungsidee sei tatsächlich aus einer konkreten Planungssituation entstanden, nämlich seiner eigenen Hochzeit: "Wir haben uns Excellisten hin und her geschickt und irgendwann gemerkt, dass das so nicht mehr geht. Und ganz vereinfacht gesagt: Ich habe dann halt was hinprogrammiert und das war gut, das hat funktioniert." Das habe er anschließend noch an ein paar andere Hochzeitspaare im Freundeskreis verkauft und so seien quasi a) und b) zusammengekommen: "Ich habe gedacht, es ist ein gutes Tool und Leute sind bereit dafür Geld auszugeben – da müssen wir eigentlich ein bisschen mehr draus machen als nur so ein Hobbyprojekt."

Damit die Hochschule Reutlingen auch weiter Studierende wie Nadine Antic und Christian Niklas unterstützen kann, müssten die Gelder der Landesregierung verstetigt werden – so Rektor Brumme. Besonders für Schritt drei, die „Förderung" sei finanzielle Unterstützung nötig.

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