Reichspogromnacht | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Gedenken an Opfer der NS-Zeit

Stand: 11.11.17 14:15 Uhr

Die Tübinger Synagoge in der Gartenstraße brannte in der Nacht vom 9. auf den 10. November des Jahres 1938 bis auf Ihre Grundmauern nieder. Die Feuerwehr war rechtzeitig zur Stelle. Allerdings nicht um den Brand zu löschen, sondern um dafür zu sorgen, dass das Feuer nicht auf umliegende Häuser übergriff. 79 Jahre nach der Reichspogromnacht traffen sich knapp hundert Menschen dort wo die Synagoge einst stand um den Opfern der dahmaligen Zeit zu Gedenken.


Die Redner sprachen nicht nur über die Opfer der NS-Zeit. Sie plädierten auch alle dafür, dass der Rassismus in Deutschland Teil der Vergangenheit bleibt und keine Basis in der Zukunft findet. Gerade jetzt, da eine Partei wie die AfD im Bundestag vertreten ist, seien Veranstaltungen wie diese wichtiger denn je. David Holinstat von der israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg zeigt sich darüber besorgt, dass die AfD im Bundestag vertreten ist. Reinhard von Brunn, dem Vorstand der Tübinger Liste, war es in seinem Redebeitrag vor allem wichtig, die gemeinsamen Werte aller Deutschen herauszuarbeiten. Mit diesen Werten sei es möglich, auch einer Partei wie der AfD zu begegnen. Eine Basis für diese Werte biete das Grundgesetz. Hier ist festgehalten, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind. Um seinen Beitrag dazu zu leisten, dass das auch in Zukunft so bleibt, möchte David Holinstat weiterhin an die Vergangenheit erinnern und derer gedenken, die ihr zum Opfer gefallen sind. Denn je weiter sich die Menschen von der Geschichte entfernen, desto mehr würden sie den persönlichen Bezug zu ihr verlieren. Deshalb sei es wichtig der nächsten Generation so viel wie möglich über die Geschichte beizubringen. Alle Teilnehmer der Gedenkveranstaltung schwiegen, als Charlotte Siegmann und Maximilian Eberhard vom Jugendgemeinderat die Liste derjenigen Tübinger verlasen, die zu dieser Zeit aufgrund ihrer jüdischen Abstammung ermordet worden waren. Zum Abschluss der Gedenkveranstaltung versammelten sich die Teilnehmer in der Stiftskirche, um beim gemeinsamen Gottesdienst an diejenigen zu erinnern, die damals durch Rassismus und Antisemitismus ihr Leben lassen mussten.
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