Historisches Bild von Bad Urach | Bildquelle: RTF.1

Bad Urach:

Bilder der Geschichte: Ausstellung zeigt, wie sich Bad Urach in 700 Jahren verändert hat

Stand: 24.10.16 14:06 Uhr

Die frühere württembergische Residenzstadt Bad Urach feiert in diesem Jahr das 700. Jahr seines Bestehens. Eine faszinierende Ausstellung im Stadtmuseum in der Kornmühle zeigt, wie sich Urach im Laufe der Jahrhunderte verändert hat.Und auch : was immer noch so ist, wie es einmal war.


Bad Urach – so wie es sich heute von einem der umgebenden Albberge präsentiert. So sah die heutige Kur- und einstige Residenzstadt der württembergischen Grafen und Herzöge mit der langen und glanzvollen Geschichte aber nicht immer aus: Wie sich Urach im lauf der vergangen 700 Jahre verändert hat, zeigt die derzeitige Ausstellung im Stadtmuseum in der ehemaligen Kornmühle. Gemälde, Grafik und Fotografien aus unterschiedlichen Epochen zeigen die Stadt und den Wandel, dem sie stets unterworfen war und ist.

Eine ganz herausragende Besonderheit dabei ist, dass sich Bad Urach im historischen Kern fasst nicht verändert hat, so Museumsleiter Thomas Braun. Zwar ist die Stadt mit ihrer langen, wechselvollen Geschichte reich an historischen Wendepunkten. An historischer Substanz hat sie indessen fast nichts. Eine außergewöhnliche Situation, im Vergleich zu anderen ehemaligen Residenz-Städten.

Glück hatte Urach zudem beim Thema Kriegsschäden im Altstadtgebiet. Was sich verändert hat, ist auf den  Fotografien, Bildern und Stichen im dritten Stock der Kornmühle zu sehen: die Stadt hat sich in verschiedenen Phasen ausgedehnt. Vor allem durch die Industrialisierung im 19. Jahrhundert griff die Siedlung erst ins Ermstal, dann aber auch in die angrenzenden Täler aus.  Zuvor hatte viele Jahrhunderte lang der Verlauf der ehemaligen Stadtmauer die Stadtgrenzen vorgegeben.

Die Anfänge der Siedlung, deren Namen erstmals auf einem Vertrags-Siegel vor 700 Jahren auftaucht, sahen indessen bescheiden aus: Vor 700 Jahren war Urach ein relatives kleines Gemeinwesen, dass sich flächenmäßig weitestgehend um das Gebiet der Amanduskirche, dem Schloss, der Schlossmühle, die Altstadt und auf den Stadtgraben bezogen hat, so Braun. Das, was man heutzutage am Marktplatz mit den zahlreichen Fachwerkhäusern und - gassen sieht, hat es  damals alles noch nicht gegeben.

Das Urach der damaligen Zeit diente dem württembergischen Hof als Dependence und Herberge. Die Württemberger erwarben das Kerngebiet im 13. Jahrhundert. Wahrscheinlich wegen der strategisch wichtigen Albaufstiege nach Ulm und Biberach. Zudem galten die Wälder als hervorragendes Jagdgebiet.

Den Aufstieg zur Residenz der württembergischen Grafen und Herzöge verdankt Urach einem für die damalige Grafschaft Württemberg dramatischen  Ereignis, der sich dann als Initialzündung für die weitere Entwicklung erweisen wird. 1440 wurde die Grafschaft geteilt. Urach wurde zur Teilresidenz des südlichen Landesteils.  Dadurch wurden dann die entsprechenden Einrichtungen geschaffen, die eine Stadt dieser Größe sonst niemals bekommen hätte

Bis 1882 entsteht  so die Amanduskirche in ihrer heutigen prächtigen Form, die Schlossmühle mit dem heutigem Bürgerhaus, das Stift. Das Schloss wird wesentlich erweitert, um der Bedeutung einer Residenzstadt und den Bedürfnissen eines Herrschers der damaligen Zeit gerecht zu werden. Dabei spielt besonders eine historische Figur die  herausragende Rolle: Eberhard der Fünfte, besser bekannt als Eberhard im Bart.

Dieser bleibt Urach Zeit seines Lebens verbunden. Auch nachdem er wieder in Stuttgart residiert. Als er 1495 von Kaiser Maximilian zum Reichsfürsten erhoben wird, stiftet er seihen Urachern einen Brunnen. Jenen, der bis heute auf dem Marktplatz steht.

Auch die sich im Spätmittelalter vollziehenden politischen und wirtschaftlichen Transformationsprozesse spiegeln sich im heute historischen Stadtbild: Das Rathaus und die Fachwerkhäuser sind Ausdruck des Aufstiegs der Händler und Bürger, die die einst rein höfische Stadt um einen zweiten Teil erweitern.

Die Ausstellung „Bilder der Geschichte" ist noch bis zum 29. Januar 2017 im Stadtmuseum zu sehen.

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