Sommertheater Reutlingen | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

"Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung" - Lustspiel von Grabbe im Sommertheater

Stand: 08.07.16 13:17 Uhr

Scherzhaft, überzogen, spöttisch und unterhaltsam zugleich bringt Autor Christian Dietrich Grabbe Kritik an einer aus den Fugen geratenen Gesellschaft an. Er überführt die Handelnden ihrer Oberflächlichkeit, Profitsucht, Ichbezogenheit und Borniertheit. Damit spielen diese dem Teufel förmlich in die Hände und inspirieren ihn zu dreisten Streichen. Das Lustspiel "Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung" ist aktuell im Sommertheater Reutlingen zu sehen.


Eine groteske Gesellschaftssatire erwartet die Zuschauer des Sommertheaters in Reutlingen. Regisseur und Ausstatter Jan Mixsa hat das Stück modernisiert und auf die heutige Zeit bezogen.

Bei Christian Dietrich Grabbe im Original sei es so, dass sich der Leser oder Zuschauer bis zum Schluss frage, ob das Stück nun eigentlich genial oder schwachsinnig sei. Dramaturgisch sei es teilweise ein Gau, weil man die ganze Zeit denke "jetzt gehts los, jetzt gehts los". Dann gehe es los, aber genau in dem Moment, in dem es tatsächlich ernst würde oder es um etwas gehe, würden die Protagonisten bemerken, dass es nur ein Theaterstück sei, und dann lieber in die Kneipe gehen, was trinken. "Bis sich dann der Autor auch noch selbst reingeschrieben hat und mit der Laterne kommt", so Mixsa

Dementsprechend werden die Zuschauer auch mit einigen Fragen aus dem Stück entlassen. Es finde ein Verwirrspiel auf zwei Ebenen statt. Mixsa: "Das heißt, die Protagonisten sind in mehreren Rollen gefordert, und gleichzeitig gibts aber eine Schauspielebene, wo die Schauspieltruppe sich dann in unterschiedliche Ausflüge der Schizophrenie begibt, weil sie also auch für sich jeden Abend einen anderen Scherz landen. Sie haben das schon ganz oft gespielt. Und jeder leistet sich dann kleine Allüren, von denen die Kollegen nichts wissen."

Bei der Ausstattung hat Regisseur Mixsa versucht, dem Spitalhof und auch Baden-Württemberg mit den Farben rot und gelb gerecht zu werden. Auch Musik spiele laut Mixsa eine große Rolle: "Da ist einiges chorisch, und verschiedene Ausflüge in Soli." Und Reutlingen werde gehuldigt in dem Prolog und Epilog, die musikalisch gestaltet und auf Reutlingen zugeschnitten seien.

Aufführungen sind bis Ende Juli mittwochs bis samstags um 20 Uhr sowie sonntags um 18 Uhr. Bei gutem Wetter ist das Theaterstück open air im Spitalhof zu sehen, bei schlechter Witterung in der Planie 22.

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