| Bildquelle:

Berlin:

"Teuer bedeutet nicht automatisch gut" - LINKE zu OECD Bericht über deutsches Gesundheitssystem

Stand: 04.11.15 12:43 Uhr

04.11.2015. "Teuer bedeutet nicht automatisch gut". das sagte Bernd Riexinger, Vorsitzender der Partei DIE LINKE, zu dem jetzt veröffentlichten OECD-bericht über Gesundheitssysteme in Deutschland und weltweit. Dem Bericht zufolge habe Deutschland das teuerste Gesundheitssystem der Welt. Riexinger warnte davor, aus dem OECD-Bericht eine Senkung der deutschen Gesundheitsausgaben abzuleiten. Das Ziel müsse sein:"Gesundheit erhalten statt Mängel zu verwalten".

Deutschland hat nach einem OECD-Bericht mit das teuerste Gesundheitssystem in Europa, ist aber nicht in allen Bereichen unter den Spitzenreitern. Dies geht aus dem Bericht "Gesundheit auf einen Blick" hervor.

"Gute Gesundheitsversorgung bedeutet vor allem: gut geschultes Personal für Kranke und Pflegebedürftige. Dafür müssen diese Berufe endlich aufgewertet werden.", schreibt die LINKe in einer Pressemitteilung.  Doch die Realität seheanders aus: "Eine überalterte Ärzteschaft, überarbeitetes und schlecht bezahltes Personal, das unter Dauerstress den Dienst am Menschen höchstens noch nach Plan leisten kann. Die Politik betreibt eine Zwei-Klassen-Medizin, in der Gesundheit vom Geldbeutel abhängt. Stattdessen ist es Aufgabe der Politik, die Qualität der Gesundheitsversorgung zu verbessern."

Dafür brauche es vor allem mehr Personal, so die LINKE: "Deutschland ist hier immer stärker auf ausländische ÄrztInnen und Pflegekräfte angewiesen."

"Es wäre fatal", heißt es in der Presse-Info weiter, "die Ergebnisse der heute präsentierten OECD Studie dahingehend umzudeuten, dass Deutschland die Ausgaben für Gesundheit senken müsse." Das Ziel müsse sein: Gesundheit erhalten statt Mängel zu verwalten. Im Übrigen müssten die Beiträge nach Ansicht der LINKEN für die Krankenversicherung solidarisch und paritätisch von allen geleistet werden.

Weiter schreiben die LINKEN: "Die Deutschen nehmen im Vergleich zu den anderen Ländern in Europa zu viele Medikamente ein. Vor allem der Konsum von Antidepressiva ist stark angestiegen. Das hängt auch mit dem enormen Druck in der Arbeitswelt zusammen - immer mehr Beschäftigte fürchten, durch krankheitsbedingte Abwesenheit ihren Job zu riskieren. Statt eine Erkältung auszukurieren, werden - zur Freude der Pharmaindustrie - schnell ein paar Pillen eingeworfen."

Der Einfluss der Pharmaindustrie auf die Politik und die Ärzteschaft müsse deshalb streng kontrolliert werden: "es gäbe längst mehr günstige Generika, wenn die Pillen-Lobby ihre Profitinteressen nicht so stark durchsetzen könnten wie bisher." (DIE LINKEN / Red)

WERBUNG:



Seitenanzeige: